Buchrezension: Braucht es einen starken Staat, um die Probleme unserer Zeit zu lösen?

Die Ökonomin berät die linke US-Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez genauso wie Bill Gates oder den Papst.
Berlin. Krisenzeiten sind immer auch Zeiten großer Ambitionen. Als die Sowjets 1957 mit ihrem Weltraumsatelliten Sputnik 1 Amerika herausforderten, rief der damalige US-Präsident John F. Kennedy seine Landsleute zu einer nationalen Kraftanstrengung auf und startete die Apollo-Mission zum Mond. Bis heute ist der „Moonshot“ Amerikas Vorbild dafür, dass man Unmögliches erreichen kann, wenn man seine Kräfte bündelt und auf ein gemeinsames Ziel ausrichtet.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nannte jüngst den klimafreundlichen Umbau Europas nach der Pandemie einen „Moonshot-Moment“. Der britische Premier Boris Johnson versprach 2020 unter dem Label „Operation Moonshot“ millionenfache Massentests, um das Coronavirus in den Griff zu bekommen. Und auch die vom Ex-US-Präsidenten Donald Trump initiierte Mission „Warp Speed“ zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffs wird oft mit der Vision des „Moonshots“ von 1962 verglichen.
Die italienische Ökonomin Mariana Mazzucato hat ihrem neuen Buch bewusst den Titel „Mission Economy: A Moonshot Guide to Changing Capitalism“ (die deutsche Ausgabe „Mission: Auf dem Weg zu einer neuen Wirtschaft“ erscheint im Mai) gegeben, um deutlich zu machen, dass es ähnliche vom Staat initiierte Kraftanstrengungen der Wirtschaft braucht, wenn wir die drängendsten Probleme unserer Zeit wie etwa den Klimawandel oder die durch die Pandemie wieder größer gewordene Ungleichheit überwinden wollen.





