Rezension: USA vs. China: Der Wettbewerb um den besten Mikrochip

Seit der Entwicklung von Mikrochips in den späten 50er- und 60er-Jahren wuchs die Bedeutung der Technologie stetig an.
Düsseldorf. Was die Dampfmaschine für die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts war, ist für die heutige digitale Transformation der Mikrochip. Nahezu alle erdenklichen elektronischen Geräte sind auf die winzig kleinen, meist aus Silikon hergestellten Chips angewiesen: von Smartphones über Autos bis hin zu atomar bestückten Interkontinentalraketen.
In seinem Buch „Chip War“, das kürzlich auf den englischsprachigen Markt kam, zeichnet der amerikanische Wirtschaftshistoriker Chris Miller die Geschichte dieses technologischen Wunderwerks nach – und zeigt vor allem, wie es die politischen und wirtschaftlichen Machtgefüge unserer Zeit bestimmt: Miller beschreibt anschaulich, wie diese Technologie als theoretisches Hirngespinst weniger Computeringenieure im Silicon Valley der späten 50er- und 60er-Jahre anfing, stetig an Bedeutung gewann und schließlich zur umkämpften Schlüsseltechnologie im Wettbewerb der Großmächte wurde.
Dieser geopolitischen Dimension bietet Miller in seinem Buch viel Raum. Er schildert, wie die amerikanische Regierung anfangs händeringend nach Möglichkeiten suchte, Raketen über weite Strecken präzise an ihr Ziel zu führen.
Chipbetriebene Steuerungscomputer waren die Lösung, jedoch waren die damals vorhandenen Modelle zu groß. Die notwendige Verkleinerung förderte die Regierung mit einer Anschubfinanzierung und legte damit gleichzeitig auch die Grundlage für die kommerzielle Verwendung der Chips in elektronischen Verbrauchergeräten.





