Schwedische Akademie: Französin Annie Ernaux erhält den Literaturnobelpreis – „Bewundernswertes und Dauerhaftes“ geschaffen

Die französische Schriftstellerin erhält den Literaturnobelpreis 2022.
Stockholm. Die französische Schriftstellerin Annie Ernaux wird in diesem Jahr mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Das gab die für die renommierte Auszeichnung zuständige Schwedische Akademie in der Altstadt von Stockholm bekannt. Sie erhalte den Preis „für den Mut und die klinische Schärfe, mit der sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Beschränkungen der persönlichen Erinnerung aufdeckt“, sagte der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm.
Die Schriftstellerin erklärte gegenüber dem schwedischen Fernsehsender SVT, der Nobelpreis sei für sie eine große Ehre, aber auch eine sehr große Verantwortung.
Ernaux, geboren 1940, ist eine der bedeutendsten französischsprachigen Schriftstellerinnen unserer Zeit. Sie selbst bezeichnet sich als „Ethnologin ihrer selbst“, weniger als eine Schriftstellerin der Belletristik. Ihr Werk, das mittlerweile 20 Bücher umfasst, ist stark autobiografisch und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Seit 2016 erscheinen die Bücher in der Übersetzung von Sonja Finck im Suhrkamp Verlag. Auf Deutsch verlegt sind unter anderem „Die Jahre“ und „Erinnerungen eines Mädchens“.
Ihr Debüt gab Ernaux 1974 mit dem Roman „Das Ereignis“ zum Thema illegale Abtreibung, der erst vor zwei Jahren auf Deutsch erschien. Der Durchbruch gelang der 82-Jährigen dann mit dem Buch „Die Jahre“, das 2008 in Frankreich publiziert wurde.





