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Stiftung WarentestMetalle, Zucker und Pestizide im Mineralwasser

Im großen Mineralwasser-Test bewertet die Stiftung Warentest nur jedes dritte Wasser mit gut. Einige Eigenmarken von Supermärkten schneiden überraschend gut ab – bis auf eine. Die Gewinner und die Verlierer.Maximilian Nowroth 28.06.2017 - 13:54 Uhr Artikel anhören

Mineralwasser hat unterschiedliche Qualität, stellte die Stiftung Warentest fest.

Foto: obs

Düsseldorf. „Wasser ist der Ursprung von allem“, sagt der griechische Naturphilosoph Thales von Milet. Ich würde sogar sagen: Wasser ist Lebenselixier! Denn über 70 Prozent unseres Körpers besteht schließlich aus Wasser. Ohne funktioniert der Stoffwechsel nicht, wir verdursten.

Pro Jahr trinken wir Deutschen 150 Liter Wasser. Aber mal ehrlich, eigentlich ist Wasser für uns doch ziemlich selbstverständlich, oder? Quasi Alltag in seiner flüssigsten Form: Wir waschen uns morgens damit, kochen dann unseren Tee oder Kaffee, schwimmen ein paar Bahnen und trinken zwischendurch mal einen Schluck.

Aber genau hier wird es interessant, denn Wasser ist nicht gleich Wasser. Auf die inneren Werte kommt es an! Immerhin reden wir von des Deutschen liebstem Getränk, pro Kopf sind es fast 150 Liter Mineral- und Heilwasser, die wir im Jahr zu uns nehmen – im Schnitt. Eigentlich müsste es also nicht heißen: „Du bist, was du isst“, sondern „Du trinkst, was du bist“.

Stiftung Warentest: Gute und schlechte Mineralwasser
Der Test
Die Sieger
Die Sieger
Die Sieger
Die Verlierer
Die Verlierer
Die Verlierer
Die Verlierer
Chrom
Der Rat der Tester

Um zu erfahren, was drin ist, hat die Stiftung Warentest einen großen Mineralwassertest gemacht – und das Ergebnis überrascht. Zwei Handels- und zwei Traditionsmarken belegen die vorderen Plätze: Edeka Gut & Günstig (Vitaqua Quelle) und Lidl Saskia (Saskia Quelle, Wörth am Rhein) sowie Franken Brunnen und Gerolsteiner. Sie schmecken gut, enthalten wenige kritische Stoffe, wie etwa Chrom, und sind nicht verunreinigt.

Stiftung Warentest

Viele Mineralwasser-Sorten sind verunreinigt

Edeka „Gut & Günstig“ Wasser belegt Platz eins bei der Stiftung Warentest: Die beiden Discounter-Mineralwasser kosten nur 13 Cent pro Liter, für die beiden Markenmineralwasser muss man ungefähr einen halben Euro hinlegen. Die beiden teuereren Wässer würden viel Kalzium (gut für Knochen und Zähne) und Magnesium (wichtig für die Muskeln) enthalten, lobten die Tester.

Insgesamt hat die Stiftung Warentest 30 Wasser mit der Kohlensäurenmenge „Medium“ untersucht – und nur jedes dritte für gut befunden. Das teilte die Verbraucherorganisation vorab aus der Juli-Ausgabe der Zeitschrift „Test“ mit. 18 der getesteten Mineralwasser erhielten die Note „befriedigend“.

Mineralwasser: Tipps für Verbraucher
Konsum
Sicherheit
Entstehung
Keime
Gesundheit
Erreger
Haltbarkeit
Ablauf
Café

Unter den elf „guten“ Mineralwassern sind acht von Discountern, neben Edeka und Lidl empfehlen die Verbraucherschützer Wasser von Kaufland (K-Classic), Aldi Nord (Quellbrunn) und Aldi Süd (Aqua Culinaris) und Rewe (ja!).
Warum schwankt die Bewertung von Netto-Wasser zwischen gut und ausreichend? Käufer sollten hier genauer hinschauen. Während das Wasser der Marke „Naturalis“ aus der Vitalquelle in der brandenburgischen Stadt Baruth die Note 2,5 erhält, erklärt die Stiftung Warentest die gleiche Marke zum Testverlierer – allerdings nur dann, wenn es aus der Quelle Fonte Guizza in Italien stammt.

Der Grund: Dieses Mineralwasser enthält 0,5 Mikrogramm Chrom pro Liter, der Stoff ist krebserregend. Der Leitwert liegt bei 0,3 Mikrogramm. Doch selbst bei einer dauerhaften Aufnahme des Wassers sei das Gesundheitsrisiko eher gering, erklärte die Stiftung.

Über 70 Prozent der Erde sind von Wasser bedeckt, doch nur drei Prozent sind trinkbares Süßwasser.

Foto: dpa

Der Mensch besteht zu etwa 60 Prozent aus Wasser. Ohne zu trinken, überlebt er nur wenige Tage.

Foto: dpa

Hamburger, Pommes und Softdrink: Schon die Produktion eines einzigen Fast-Food-Menüs verbraucht nach Berechnungen des WWF 6000 Liter Wasser, rechnet man Anbau von Kartoffeln und Getreide, Viehfütterung und Getränkeherstellung zusammen.

Foto: ap

In vielen Schöpfungsmythen versinnbildlicht Wasser den Ursprung allen Lebens.

Foto: dpa

Weltweit produzieren rund 850.000 Staudämme Strom aus Wasserkraft. Etwa 50.000 dieser Anlagen sind so groß, dass sie als Mega-Staudämme gelten.

Foto: ap

Mit seinem hohen Standard in Sachen Abwasseraufbereitung zählt Deutschland im globalen Vergleich zu den Ausnahmen. Weltweit fließen 80 Prozent des städtischen Abwassers unbehandelt in Flüsse, Seen oder ins Meer.

Foto: dpa

Knapp 900 Millionen Menschen in den Entwicklungsländern haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Foto: dpa

Mit Krankheitserregern verseuchtes Trinkwasser verursacht jährlich den Tod von mehr als 1,5 Millionen Kindern weltweit.

Foto: dpa

Das meiste Wasser (70 Prozent) wird weltweit in der Landwirtschaft verbraucht.

Foto: Reuters

Jedes Jahr sterben etwa 3,5 Millionen Menschen an den Folgen schlechter Wasserversorgung.

Foto: ap

Wie kommt es zu den vielen schlechten Testergebnissen? Insbesondere unerwünschte Spuren aus Landwirtschaft, Industrie und Haushaltsabwasser seien der Grund für schlechte Qualität – aber auch geschmackliche Fehler, die meist durch Kunststoffflaschen hervorgerufen würden.

Nach Angaben von Stiftung Warentest wurden zudem in fünf Wassern Spuren von Süßstoffen, Abbauprodukte von Pflanzengift und einem Korrosionsschutzmittel gefunden. Letzteres können Öle oder Lacke sein. Die Gehalte seien zwar „gesundheitlich unbedenklich“, schreiben die Tester „Die Bezeichnung ,natürliches Mineralwasser‘ stellen sie aber infrage“, sagt Ina Bockholt von der Stiftung Warentest.

Zu wem passt welches Mineralwasser?
Mineralstoffe
Für Babys
Für Milch-Meider
Für Sportler
Für Salz-Sparer

Viele der getesteten Wasser aus Plastikflaschen schmeckten fruchtig-süß nach Acetaldehyd, bemängeln die Tester. Der Stoff entsteht bei der Kunststoffherstellung. Er kann der Stiftung Warentest zufolge aus Flaschen ins Wasser übergehen und schon in geringen Mengen zu Geschmacksveränderungen führen. Am schlimmsten wäre der Geschmack bei Naturalis von Netto.

Sollten wir nicht alle unser Geld sparen und lieber Leitungswasser trinken? Das Argument: Wasser aus der Leitung ist in Deutschland so gut geprüft, dass es in Sachen Gesundheit mit Supermarkt-Wasser mithalten kann. Mag sein, allerdings enthält es nur weniger Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium. Dieser kann der Mensch aber auch über die Nahrung aufnehmen.

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Der Text ist zuerst auf Orange erschienen und von Handelsblatt Online übernommen worden.

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