Finanzen.net Zero Erfahrung – Broker mit Null-Euro-Gebührenmodell

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Frank Baecke
05.12.2025 – 13:04 Uhr aktualisiert
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finanzen.net zero Erfahrungen
finanzen.net zero Erfahrungen
Inhaltsverzeichnis

Finanzen.net Zero ist ein Neobroker mit 0 Euro Gebühren. Der Finanzdienstleister ist aus dem Vorgänger Gratisbroker hervorgegangen und gehörte lange Zeit zu Axel Springer.

Allerdings hat das britische Unternehmen Inflexion Mitte November 2024 die Karlsruher Finanzen.net GmbH übernommen.

Auf Finanzen.net Zero können Anleger alle üblichen Wertpapiere wie Aktien, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine handeln. Doch es gibt nur einen Handelsplatz: Gettex in München. Die depotführende Bank ist die Baader Bank, die Wertpapiere verwahrt und die Konten verwaltet. Die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro wird mit einer zusätzlichen, freiwilligen Sicherung durch den Einlagensicherungsfonds des Bundes deutscher Banken um weitere drei Millionen Euro je privatem Einleger ergänzt.  

InfoFinanzen.net Zero
Depotführung0 €
Order­kosten0 €
Kostenloser Depotwechsel✅ ¹
Vorteile✅ keine Depotführungsgebühr

✅ 0,00 € Flat Fee*

✅ kostenlose Fonds- und ETF-Sparpläne*
NachteileHandel ausschließlich über Gettex möglich
Webseitefinanzen.net/zero
Quelle: Eigene Recherche, Preis-Leistungsverzeichnis des Anbieters
Stand: Dezember 2025
¹ Es können nur Wertpapiere übertragen werden, die bei finanzen.net zero gehandelt werden können.
* zzgl. marktüblicher Spread

Für wen ist Finanzen.net Zero geeignet? 

Finanzen.net Zero dürfte für Einsteiger gut geeignet sein. Denn das Gebührenmodell und die wesentlichen Konditionen sind einfach und überschaubar. Die Karlsruher verzichten auf komplizierte Gebühren oder Ausnahmen und setzen ganz auf die Null. Keine Grundgebühren, keine Negativzinsen und auch keine Ordergebühren. Damit reduziert sich die Hemmschwelle für Anfänger, erste Aktien zu handeln. Durch die Begrenzung auf den einzigen Handelsplatz Gettex wird die Qual der Wahl einer passenden Börse vermieden. Das alles reduziert die Komplexität und macht das Konzept alltagstauglich. ETF-Sparer finden mit rund 1.700 Exemplaren eine ordentliche Vielfalt, die mit Raten ab einem Euro monatlich bespart werden kann. Doch es gibt andere Broker, die weitaus mehr zu bieten haben. 

Die günstigen Gebühren könnten auch geübte Trader überzeugen, die Geld bei den Orderkosten sparen wollen. Schließlich gibt es ein breites Spektrum von Aktien, ETFs, Fonds, Zertifikaten, Optionsscheinen, ETCs und sogar Kryptowährungen. 

Für echte Freaks, die auch seltene Werte traden wollen, könnte das Angebot allerdings zu eingeschränkt sein. Denn nicht alles ist auf der Plattform Gettex zu haben. Und bei Kryptowährungen bieten einige Konkurrenten eine breitere Auswahl. 

Positive Erfahrungen mit finanzen.net Zero 

Finanzen.net Zero punktet vor allem mit seinem Null-Euro-Gebührenmodell. Anleger sollten jedoch im Hinterkopf haben, dass gerade bei ETFs, Zertifikaten und gemanagten Fonds dennoch Verwaltungsgebühren anfallen. Diese verlangt der jeweilige Emittent und verrechnet sie mit der laufenden Performance. Sie liegen außerhalb der Zuständigkeit des Brokers und fallen ebenso bei anderen Anbietern an. 

Als klares Plus kann auch die einfache Struktur der Konditionen gewertet werden. Finanzen.net Zero verzichtet auf komplizierten Zahlenzauber und auf allerlei Ausnahmen, mit denen andere Broker ihre Kunden leicht verwirren können. 

Die Angebotsbreite an Wertpapieren ist ausreichend für normale Hobbytrader und lässt sogar einen Streifzug in die Welt der Kryptowährungen zu. Die Einlagensicherung ist höher als die üblichen Guthaben der Trader und dürfte ihnen einen ruhigen Schlaf ermöglichen – allerdings ist die freiwillige Einlagensicherung nicht rechtlich bindend.  

Kritikpunkte

Finanzen.net Zero bietet ausschließlich den Handelsplatz Gettex an. Das schränkt die Möglichkeiten deutlich ein. Profitrader könnten da einiges vermissen, zumal nicht alle Aktien auf der Münchner Plattform gelistet sind. 

Eine weitere Einschränkung ist die Mindestordergröße für Gratisorders. Wer mit weniger als 500 Euro in ein Wertpapier einsteigen will, hat Pech: In diesem Fall wird ein Mindermengenzuschlag von einem Euro verlangt. 

ETF-Sparer finden mit den rund 1.700 kostenlosen Sparplänen eine vergleichsweise solide Auswahl, könnten bei der Konkurrenz allerdings ein größeres Angebot finden. Eine weitere Schwäche ist die Begrenzung auf etwas mehr als 55 Kryptowährungen. Kenner des Marktes, die auch auf Krypto-Börsen handeln, könnten da einiges vermissen. 

Alles in allem ist Finanzen.net Zero günstig und einfach, doch für höhere Ansprüche eine Nummer zu klein. 

Alternativen zu Finanzen.net Zero

Anspruchsvollere Trader finden bei Trade Republic, Scalable Capital, Flatex (Investitionen in Wertpapiere bergen Verlustrisiken) oder auch eToro durchaus attraktivere Angebote. Doch die sind oft mit höheren Kosten verbunden. 

Trade Republic: Der Neobroker für einfache Investments, mit Girokonto und Zinsen

Trade Republic aus Berlin ist besonders bei preisbewussten Anlegern beliebt – aus gutem Grund. Der Broker bietet ein kostenloses Depot und erhebt keine monatlichen Gebühren, was ihn zu einer attraktiven Wahl für Einsteiger und erfahrene Trader gleichermaßen macht.

Für jede Order im Handel fällt eine geringe Gebühr von nur 1 Euro an, während ETF-Sparpläne und viele Aktienkäufe sogar ohne Ausführungsgebühr ausgeführt werden. Mit einer Vielzahl von mehr als 12.400 Aktien und ETFs, über 2.600 ETF Sparplänen und sogar mehr als 50 Kryptowährungen sowie Anleihen oder auch Festzinsprodukten spricht Trade Republic eine breitere Zielgruppe an als viele Wettbewerber.

Die Plattform bietet Zugang zu einer benutzerfreundlichen App, die es Anlegern ermöglicht, bequem von unterwegs zu handeln. Trade Republic legt auch großen Wert auf Sicherheit und bietet eine gesetzliche Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro. Darüber hinaus profitieren Nutzer von attraktiven Zinsen auf Guthaben, das auf dem kostenlosen Girokonto liegt. Mit seiner transparenten Preisgestaltung und einem klar strukturierten Angebot gehört Trade Republic zu den attraktivsten Anbietern auf dem deutschen Finanzmarkt.

Scalable Capital: Ein Allrounder  

Scalable Capital kann als ein Allrounder gesehen werden. Die Münchener sind preisgünstig bei den Gebühren und bieten dennoch ein breites Spektrum an Handelsmöglichkeiten an. 

Auf eine Grundgebühr verzichtet der Neobroker (Free). Die Ordergebühr beträgt regulär 99 Cent pro Trade im Free Modell. Am Handelsplatz Xetra ist sie teurer und kostet 3,99 Euro plus 0,01 Prozent Handelsplatzgebühr, aber mindestens 1,50 Euro. Sämtliche über 2.700 ETF-Sparpläne werden kostenfrei ausgeführt. Mit dieser Fülle übertrifft Scalable Capital den Konkurrenten Finanzen.net Zero deutlich. Die Mindestsparrate liegt bei 1 Euro, die höchste bei 5.000 Euro. 

Bei der Auswahl an Aktien, ETFs und Kryptowährungen hat Scalable Capital durchaus mehr zu bieten als Finanzen.net Zero. Außer dem Handelsplatz Gettex steht auch Xetra zur Verfügung.  

Das Angebot umfasst mehr als 8.000 Aktien, über 2.700 ETFs, 375.000 Derivate, mehr als 3.800 gemanagte Fonds sowie 17 Kryptowährungen. Es gilt die gesetzliche Einlagensicherung; im Falle einer Insolvenz von Scalable Capital haben Trader einen Anspruch auf Herausgabe ihrer Wertpapiere, die nicht in die Insolvenzmasse fallen. 

Flatex hat für alle etwas 

Beinahe ein Allrounder ist Flatex (Investitionen in Wertpapiere bergen Verlustrisiken). Der fränkische Online Broker bietet alles – mittlerweile sogar einige Kryptowährungen.

Auch die Auswahl bei den Handelsplätzen ist groß: Im Unterschied zu Finanzen.net Zero bietet Flatex den Handel an zwölf deutschen Börsen und Handelsplattformen sowie an elf internationalen Börsen an. Ein Mindestordervolumen gibt es nicht. Und ETF-Sparer erwartet mit über 1.600 kostenlosen Sparplänen (zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten) ein ähnliches Angebot wie Finanzen.net Zero.

Hinzu kommen allerdings neuerdings auch Kryptowährungen.

Die Ordergebühren betragen fix 5,90 Euro zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten. Für Neukunden gibt es immer wieder Aktionen mit vergünstigten Orderkosten.

eToro für Krypto-Freaks 

eToro ist nicht nur ein Pionier des Social Tradings, sondern auch ein Broker, der vor allem bei den Freunden der Kryptowährungen hoch im Kurs steht. Mit über 130 Kryptos gehört eToro zu den starken Anbietern in diesem Segment. Auch eine breite Palette von Rohstoffen und Währungen kann gehandelt werden. Und das an 17 internationalen Börsen sowie in Frankfurt. 

Trotz des breiten Angebots langt eToro bei den Gebühren nicht übergebührlich zu. Die Ordergebühren für ETFs liegen bei 0 Euro, das Transaktionsentgelt für Kryptos macht 1,00 Prozent aus. Hinzu kommt ein variabler Spread. Deutsche Investoren zahlen beim Eröffnen und Schließen einer Aktienposition an Börsen in Australien, Hongkong, Dubai und Abu Dhabi eine Provision von 2 US-Dollar. An allen anderen Börsen fällt eine Gebühr von 1 US-Dollar an. Und zusätzlich verzichtet der israelische Anbieter mit Sitz auf Zypern auf eine Mindestordergröße. 

Doch eToro hat auch kleine Schattenseiten. Es fallen zum Beispiel Gebühren an, wenn ein Nutzer zum Beispiel zwölf Monate lang nicht handelt. Dann verlangt eToro eine Inaktivitätsgebühr von 10 Dollar pro Monat. Dafür gibt es aber neuerdings Sparpläne bei eToro.

Für semiprofessionelle und professionelle Trader könnte eToro dennoch ein überzeugendes Angebot mit vielen Möglichkeiten haben. Für Anfänger gibt es zudem ein Demokonto.  


Häufig gestellte Fragen zu Finanzen.net Zero 

Wie funktioniert Finanzen.net Zero?

Bei Finanzen.net Zero zahlen die Trader ihr Guthaben auf ein Depotkonto der Baader Bank ein. Finanzen.net Zero fungiert dann als Broker und bietet ein Spektrum an Wertpapieren zum Handel am Handelsplatz Gettex an. Der Neobroker dient als Servicestelle zur Vermittlung der Order. Gekaufte Wertpapiere werden im Depot bei der Baader Bank verwahrt. 

Wie verdient Finanzen.net Zero Geld?

Finanzen.net Zero verdient sein Geld nach eigenen Angaben ausschließlich durch Zahlungen von Banken und Market Makern, mit denen der Neobroker handelt. Auch Zahlungen von Fondsgesellschaften und anderer Emittenten von Finanzprodukten fließen in die Kasse von Finanzen.net Zero. 

Welche Bank steckt hinter Finanzen.net Zero?

Die Depots und Verrechungskonten der Kunden werden von der Baader Bank verwaltet. 

Ist Finanzen.net Zero wirklich kostenlos und gibt es auch ein Depot für Kinder?

Finanzen.net Broker erhebt von seinen Kunden keine Grundgebühren und auch keine Gebühren für die Order. Auch auf Negativzinsen oder Einzahlungsgebühren wird verzichtet. Kosten können dennoch indirekt entstehen. Die Emittenten von Fonds, ETFs und anderer Finanzmarktprodukte berechnen eigene Verwaltungskosten, die aber mit der laufenden Performance verbucht werden. Einen ausführlichen Testbericht zum Finanzen.net Zero Kinderdepot gibt es hier.

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