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Commerzbank Umstrittene Wirecard-Analystin entmachtet

Die Commerzbank zieht Konsequenzen aus dem problematischen Agieren ihrer Analystin. Diese hatte Presseartikel als „fake news“ bezeichnet - und bis zur Pleite zum Aktienkauf geraten.
14.01.2021 - 15:00 Uhr Kommentieren
Commerzbank-Analystin Pauls hatte Wirecard bis kurz vor der Pleite zum Kauf empfohlen. Quelle: Reuters
Commerzbank

Commerzbank-Analystin Pauls hatte Wirecard bis kurz vor der Pleite zum Kauf empfohlen.

(Foto: Reuters)

Berlin Kurz vor dem Auftritt ihres Ex-Vorstandschefs vor dem Wirecard-Untersuchungsausschuss des Bundestags zieht die Commerzbank am Donnerstag weitere Konsequenzen aus ihrer problematischen Beziehung zum insolventen Zahlungsdienstleister aus Aschheim bei München.

Im Skandal rund um den milliardenschweren Bilanzbetrug steht auch Commerzbank-Analystin Heike Pauls im Fokus. Sie hatte Wirecard bis kurz vor der Pleite zum Kauf empfohlen und ein Kursziel für die Aktie von 230 Euro ausgegeben.

Die kritischen Berichte von „Financial Times“-Journalist Dan McCrum, die die Aufdeckung des Bilanzskandals ins Rollen brachten, bezeichnete Pauls in einem ihrer Reports als „fake news“. McCrum nannte sie einen „Serientäter“, der offensichtlich an „Marktmanipulation“ beteiligt sei.

Laut Informationen des „Spiegels“ erklärte die Commerzbank nun gegenüber ihren Kunden, das Research zu Aktien, für die Pauls zuständig war, werde am 14. Januar 2021 „zeitweise“ ausgesetzt. Diese Entscheidung basiere „auf einer Reallokation von Analyseressourcen“. Die Aussetzung der Analyse dürfte auf das Verhalten Pauls im Wirecard-Skandal zurückzuführen sein.

Die Commerzbank prüfe „mit Blick auf das Thema Wirecard unterschiedliche Aspekte sehr sorgfältig. Diese interne Prüfung ist noch nicht abgeschlossen“, erklärte ein Sprecher. Pauls wird unter anderem vorgeworfen, Wirecard-Manager mit Informationen zu kritischen Investoren versorgt zu haben.

Sewing und Zielke sagen im Untersuchungsausschuss aus

Für den Donnerstagabend wurde im Untersuchungsausschuss die Aussage von Ex-Commerzbank-Chef Martin Zielke erwartet. Auch ihm dürften die Abgeordneten Fragen zur Rolle der Analystin stellen.

Neben der Commerzbank muss sich vor den Parlamentariern auch Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing erklären. Ebenfalls vorgeladen ist die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die als Teilnehmer an einem neuen Konsortialkredit 2018 ihre Darlehensvergabe an Wirecard weiter erhöht hatte, während die BayernLB ausstieg. Die Stuttgarter gewährten dem Konzern eine Darlehenslinie von 200 Millionen Euro, die fast komplett gezogen wurde.

Außerdem im Fokus des Untersuchungsausschusses: die KfW-Tochter Ipex-Bank, die ihre Kreditlinie an Wirecard über 100 Millionen Euro 2019 verlängert hatte, ohne Absicherungsgeschäfte bereitzustellen. Hier ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Mehr: „An Betrug haben wir nie geglaubt – leider“: Topbanker sprechen über ihre Beziehungen zu Wirecard.

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