Grundlegende Änderung der Organisation Commerzbank nimmt internen Umbau am Hauptsitz vor
Frankfurt Die Commerzbank nimmt Änderungen an der internen Organisation in ihrer Zentrale vor. In einem Memo nennt sie diesen Vorgang „grundlegende Reorganisation“. Er soll Entscheidungsfindung und Innovation beschleunigen.
Die Bank plant, traditionelle Projektteams durch flexiblere Einheiten zu ersetzen, sogenannte „Cluster“. In ihnen arbeiten Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen gemeinsam an einem Produkt oder einer Dienstleistung. Die Produkt- und Service Delivery-Teams werden in 15 „Schlüsselbereiche“ aufgeteilt, die in 53 Cluster mit jeweils bis zu 150 Angestellten unterteilt werden.
Der Vorstandsvorsitzende Martin Zielke treibt den Vorstoß voran, Prozesse zu digitalisieren und Abläufe zu rationalisieren, um die Kosten bei der Frankfurter Bank zu senken. Die Strukturänderung ähnelt einem 2015 von der niederländischen Bank ING Groep NV eingeführten Modell - unter anderem bei ihrer deutschen Tochtergesellschaft ING-Diba. ING erzielte 2017 eine Eigenkapitalrendite von 9,8 Prozent und eine Cost-to-Income-Ratio von 55,5 Prozent, verglichen mit 0,5 Prozent bzw. 77,3 Prozent für die Commerzbank.
Rund ein Fünftel der mehr als 40.000 Mitarbeiter der Commerzbank ist in der Zentrale angesiedelt. Die Reorganisation folgt auf ein kleineres Pilotprogramm mit rund 1000 Mitarbeitern auf dem digitalen Campus der Bank. Die Reorganisation werde keine zusätzlichen Stellenkürzungen nach sich ziehen, die über den bereits angekündigten Jobabbau hinausgehen, so die Bank.
Die Einführung der Cluster wird schrittweise erfolgen. Die ersten Cluster wurden im Mai eingerichtet und weitere starteten Anfang Juli. Die endgültige Struktur wurde noch nicht beschlossen und wird mit den Betriebsräten der Bank erörtert – mit dem Ziel, diese Verhandlungen bis März abzuschließen.
Eine Sprecherin der Commerzbank lehnte eine Stellungnahme ab.
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