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Immobilienfinanzierer Die Aareal Bank plant trotz ihrer Verluste eine Dividende

Der Immobilienfinanzierer senkt das zweite Mal in Folge seine Prognosen. Im vergangenen Jahr fiel ein Fehlbetrag im zweistelligen Millionenbereich an.
17.01.2021 Update: 18.01.2021 - 19:15 Uhr Kommentieren
Die Bank muss auf ein schlechtes Corona-Jahr zurückblicken. Quelle: dpa
Aareal Bank

Die Bank muss auf ein schlechtes Corona-Jahr zurückblicken.

(Foto: dpa)

Frankfurt Lange zeigte sich die Wiesbadener Aareal Bank der Coronakrise zum Trotz optimistisch. Noch im August ging das auf die Finanzierung von Büros und Hotels spezialisierte Institut von einem Gewinn im mittleren bis oberen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich aus. Im November war dann noch von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag die Rede. Am Sonntag gestand das Institut nun ein, dass es im Gesamtjahr rote Zahlen schreiben wird. 2019 hatte die Bank noch 248 Millionen Euro verdient.

Infolge einer höheren Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle entstand im vergangenen Jahr ein Verlust in zweistelliger Millionenhöhe, teilte das Institut mit. Weil Finanzchef Marc Heß aber gleichzeitig eine Dividende für 2020 in Aussicht stellte, hielten Anleger der Wiesbadener Bank die Stange. Die im MDax notierten Aktien legte am Montag um rund 7,7 Prozent auf 21,50 Euro zu. „Wir haken das Pandemie-Jahr 2020 mit einer umfassenden Vorsorgemaßnahme für Covid-19-bedingte Risiken ab“, erklärte Heß.

Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank hatten viele Banken in den vergangenen Wochen dazu gedrängt, ihre Risiken konservativer zu beurteilen. Durch die verschärften Lockdown-Maßnahmen haben sich die wirtschaftlichen Aussichten zuletzt verschlechtert und damit die Ausfallrisiken für Kredite erhöht. Das gilt auch für gewerbliche Immobilienfinanzierungen. Die Aareal Bank hat viele Hotels und Bürogebäude finanziert.

Aus der Mitteilung geht hervor, dass die Bank vor allem für solche Darlehen Vorsorge getroffen hat, bei denen sie Kreditnehmern einen Zahlungsaufschub oder Liquiditätslinien gewährt hatte. Diese Kredite hat das Institut aber noch nicht aufgegeben und spricht nur von „möglichen, aber noch nicht eingetretenen Ausfallrisiken“. „Punktuell“ erhöhte die Aareal Bank aber auch die Risikovorsorge für geplatzte Kredite.

In einem weiteren Punkt sorgt die Aareal Bank für einen Sicherheitspuffer: Sie verzichtete „in Absprache mit der Aufsichtsbehörde“ darauf, eine eigenkapitalähnliche, nachrangige Anleihe – im Fachjargon AT1-Anleihe – zu kündigen. Da AT1-Anleihen im Krisenfall wie Eigenkapital behandelt werden können, dürfen solche Bonds nicht ohne grünes Licht der Behörden zurückgezahlt werden. Trotz dieser Maßnahme müssen Besitzer der AT1-Bonds zumindest nicht befürchten, dass Zinszahlungen ausfallen: In der Kalkulation ihrer Eigenmittel hat die Aareal Bank die Auszahlung dieser AT1-Zinsen mit einberechnet.

„Das ist eine überraschend positive Ankündigung“, kommentierte Analyst Andreas Pläsier von Warburg Research. Die von der Bank angekündigten Maßnahmen im Hinblick auf Kostensenkung und Ertragssteigerung sieht er ebenfalls positiv. „Wir sind überzeugt, dass die Maßnahmen die Profitabilität der Bank in Zukunft deutlich steigern.“ Der Kurs der Aktie legte um 2,5 Prozent zu und war einer der großen Gewinner im MDax.

Für das laufende Jahr geht der Immobilienfinanzierer von einer wirtschaftlichen Erholung aus und rechnet mit einem „deutlich positiven Betriebsergebnis“. 2023 solle dies dann eine Größenordnung von 300 Millionen Euro erreichen.

Heß kündigte unter anderem mehr Neugeschäft in der Immobilienfinanzierung an. Die Provisionseinnahmen sollen sich erhöhen durch Kooperationen mit anderen Unternehmen. Zudem werde es in Bereichen Organisation, Prozesse und Infrastruktur Sparmaßnahmen geben.

Die Bilanz des vergangenen Jahres und Details zur neuen Strategie stellte die Bank am 24. Februar vor. 

Mehr: Banken und Politik streiten über Dividendenzahlungen in der Coronakrise.

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