Neuausrichtung LBBW übernimmt Hedging für Firmenkunden bayerischer Sparkassen

Die LBBW ist im Kapitalmarktgeschäft deutlich größer als die BayernLB.
München Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) wickelt künftig auch für die bayerischen Sparkassen Absicherungsgeschäfte auf Zinsen, Währungen und Rohstoffe ab. Die BayernLB, die das Geschäft für die Firmenkunden der Sparkassen bisher betreibt, gibt die Sparte vom 1. Januar 2021 an den Nachbarn aus Stuttgart ab, wie die beiden Landesbanken am Mittwoch mitteilten. Die eigenen Firmenkunden will die BayernLB aber weiter mit Hedging bedienen.
Die LBBW ist im Kapitalmarktgeschäft deutlich größer als die BayernLB. Die hatte außerdem im Dezember erklärt, sie wolle ihr Kapitalmarktgeschäft künftig deutlich zurückfahren und in Zukunft verstärkt auf die Tochter DKB und das gewerbliche Immobiliengeschäft setzen. Die LBBW wiederum gilt innerhalb der Sparkassen-Gruppe als Marktführer im Kapitalmarktgeschäft.
Deren Chef Stephan Winkelmeier sieht die Vereinbarung als Teil seines Umbauplans für die Landesbank: „Im Rahmen der Neuausrichtung unserer Strategie haben wir stets erklärt, offen für eine stärkere Arbeitsteilung mit einer Bündelung von Produktkompetenzen in der Sparkassen-Finanzgruppe zu sein.“ LBBW-Chef Rainer Neske erklärte, es gebe viele Möglichkeiten für den Sparkassensektor, Strukturen effizienter zu gestalten. Die Kartellbehörden müssen allerdings noch zustimmen.
Die Produktangebote der Landesbanken überschneiden sich oft, was von Beobachtern als ineffizient kritisiert wird. Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis wirbt seit langem für ein Zentralinstitut der Gruppe. Vor der Coronakrise hatten Helaba und DekaBank begonnen, über eine engere Zusammenarbeit zu sprechen.
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