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Marktführer Huk-Coburg rechnet mit Preiskampf bei Kfz-Versicherungen

Die Coronakrise lässt bei Autoversicherern das wichtige Neugeschäft einbrechen. Hoffnung geben der hohe Bestand an Fahrzeugen – und stark gesunkene Unfallzahlen.
31.03.2020 - 14:15 Uhr Kommentieren
Die Unfallzahlen sinken – und mit ihnen die Schadenmeldungen, für die die Versicherer zahlen müssen. Quelle: dpa
Autounfall

Die Unfallzahlen sinken – und mit ihnen die Schadenmeldungen, für die die Versicherer zahlen müssen.

(Foto: dpa)

München Die Huk-Coburg rechnet wegen der Coronakrise mit einem spürbaren Rückgang im Neugeschäft mit Kfz-Versicherungen. „Die Erwartungen verändern sich durch die aktuelle Situation fundamental“, sagte Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann an diesem Dienstag bei einer Vorstellung der Bilanz für das abgelaufene Jahr.

Nach einem erfreulichen Start ins laufende Jahr in den Monaten Januar und Februar habe sich das Geschäft ab März deutlich verändert. „Aller Voraussicht nach werde ich im kommenden Jahr keine neuen Rekordzahlen präsentieren können“, so Heitmann. Mit einem Bestand von 12,4 Millionen Fahrzeugen ist die Huk unangefochtener Marktführer in der Kfz-Versicherung in Deutschland. Die Allianz brachte es zum Jahreswechsel auf 8,7 Millionen Verträge, die genossenschaftliche R+V auf 4,7 Millionen.

Keiner der Wettbewerber ist jedoch so stark vom Geschäft mit den Autofahrern abhängig wie die Huk aus dem oberfränkischen Coburg. Zu deren gesamtem Beitragsaufkommen von über 7,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr trug das Kfz-Geschäft mit mehr als 4,2 Milliarden Euro mehr als die Hälfte bei.

Erwies sich diese sehr fokussierte Aufstellung in wirtschaftlich guten Zeiten stets als besonderer Treiber für das Gesamtgeschäft, so zeichnen sich jetzt Konsequenzen in die andere Richtung ab. Das gilt besonders für das ertragreiche Neugeschäft.

Die Neuwagenproduktion ruht derzeit bei allen Herstellern in Deutschland, auch der Verkauf in den Autohäusern ist eingestellt. Lediglich die Beratung via Internet oder Telefon ist noch möglich. Auch die Zulassungsstellen haben zum Teil geschlossen oder bieten nur einen eingeschränkten Service.

Entlastung in der Krise

In dieser Gemengelage hilft der hohe Bestand an versicherten Fahrzeugen, der über Jahre hinweg in Deutschland gestiegen ist. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) meldete zuletzt mehr als 47 Millionen zugelassene Autos. Der Bestand wird in der jetzigen Situation zwar älter, er wird jedoch wegen des geringeren Verkehrsaufkommens auch weniger genutzt. Damit sinken auch die Unfallzahlen und mit ihnen die Schadenmeldungen, für die die Versicherer zahlen müssen.

Für die deutschen Kfz-Versicherer bietet das in der aktuellen Situation zumindest etwas Entlastung – litten sie doch in den vergangenen Jahren unter der zunehmenden Technisierung und Digitalisierung im Auto. Kam es da zu einem Unfall, stiegen die Reparaturkosten schnell in den vierstelligen Euro-Bereich.

Die für die Branche entscheidende Schaden-Kosten-Quote lag dadurch im vergangenen Jahr nur noch bei 98 Prozent nach 96,1 Prozent im Jahr 2018. Das teilte der Branchenverband GDV jüngst mit. Die Kfz-Versicherer bewegten sich somit gerade noch über der Gewinnschwelle.

Auch der Marktführer Huk-Coburg konnte sich diesem Trend nicht entziehen, auch wenn die Schaden-Kosten-Quote dort mit 97,2 Prozent etwas besser als am Gesamtmarkt ausfiel. Im Jahr 2018 hatte sie bei den Coburgern noch bei deutlich komfortablerem 93,7 Prozent gelegen.

Den Grund für die generell rückläufige Gewinnquote in der Branche sieht der Huk-Chef in einem härteren Preiskampf. „Die Profitabilität sinkt, gleichzeitig werden notwendige Preisanpassungen nicht durchgeführt“, sagt Klaus-Jürgen Heitmann. Im Schnitt seien die Kfz-Beiträge der Kunden in der Branche sogar rückläufig.

Aus deren Sicht ist diese Entwicklung erfreulich, die Versicherer setzt sie dagegen unter Druck. Der dürfte steigen, je länger die Coronakrise andauern wird.

Mehr: Erfahren Sie hier, warum Lebensversicherungen vorerst sicher bleiben.

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