Bitcoin kaufen oder nicht – das sind die Alternativen

Oliver Meissner-Wollnitz
05.07.2025 – 10:40 Uhr aktualisiert
geprüft: Sascha Burghardt Handelsblatt Media Group
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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Bitcoin ist die mit Abstand größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung.
  • Seinen technologischen Vorsprung musste Bitcoin über die Jahre einbüßen, andere Blockchain-Projekte sind schneller, günstiger und besser skalierbar.
  • Vor allem Ethereum könnte am Kryptomarkt eine noch wichtigere Rolle zukommen.

Viele Anleger fürchten um ihr Erspartes – hohe Energiekosten, eine schwächelnde Wirtschaft und die vielen gesellschaftlichen Unsicherheiten versprechen in Zukunft weitere finanzielle Einschränkungen. Der Bitcoin dagegen avanciert zum Symbol finanzieller Freiheit, zahlreiche Krypto-Enthusiasten glauben an seinen Siegeszug.

Doch sollte man 2025 überhaupt noch in das digitale Gold investieren? Zwar führt der Bitcoin die Liste aller Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung immer noch deutlich an, jedoch sind andere Projekte technisch bereits weiter: zum Beispiel das vielseitige Ethereum-Netzwerk, das mit seinen DeFi-Applikationen den gesamten Finanzsektor umkrempeln könnte.

Welche Argumente konkret für oder gegen den Kauf von Bitcoin sprechen, in welche Richtung die Tendenz der Krypto-Experten geht und wo Kryptowährungen überhaupt gehandelt werden, sind Themen, mit denen sich Anleger vor ihrer Investition umfassend auseinandersetzen sollten.

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Bisonbisonapp.com
Coinbasecoinbase.de
Eigene Recherche; Stand JKuli 2025

Aller Anfang ist schwer

Bis zur Kommerzialisierung des Internets dauerte es fast 30 Jahre, der im Jahr 2008 aus der Taufe gehobene Bitcoin steht im Vergleich dazu also noch eher am Anfang. Ob sich daraus eine ähnliche Erfolgsgeschichte entwickelt wie die des World Wide Webs, bleibt offen.

Fakt ist jedoch, dass der Bitcoin bereits jetzt eine Art Legendenstatus innehat. Man denke an seine Entstehung rund um den unbekannten Erfinder, der nur unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannt ist. Dessen Bitcoinvermögen geht in die Milliarden – Stoff für einen Hollywoodstreifen.

Die Pionierrolle macht Bitcoin besonders

Auch deshalb nimmt der Bitcoin eine besondere Rolle innerhalb der Kryptoindustrie ein. Als erste Digitalwährung überhaupt wird er für immer eine gewisse Daseinsberechtigung besitzen.

Dazu kommt dessen Popularität, viele nutzen Bitcoin als Synonym für den ganzen Kryptomarkt. Wenn unerfahrene Trader losziehen, um ihre ersten Cyberdevisen zu kaufen, dann handelt es sich meistens um Bitcoin.

Das macht Sinn, immerhin gibt es den Kryptowährungsprimus auf jedem erdenklichen Handelsplatz zu kaufen. Wer dagegen weniger bekannte Digitalmünzen handeln möchte, muss eine Weile suchen, um den richtigen Anbieter zu finden.

Eingebauter Inflationsschutz

Entscheidungsgrundlage für den Kauf von Bitcoin ist häufig seine Funktion als Wertspeicher. Im Gegensatz zu staatlichen Währungen verfügt der Bitcoin über Eigenschaften, die ihn effektiver gegen die Inflation rüsten.

Zum einen nimmt mit der Zeit die Geschwindigkeit ab, mit der neue Coins generiert werden. Weiterhin ist der Bitcoin auf 21 Millionen Stück limitiert und somit endlich – ähnlich wie physisches Gold. Aktuell sind circa 19,9 Millionen Bitcoin im Umlauf, man geht jedoch davon aus, dass der letzte Bitcoin erst 2140 durch die Miner geschürft werden wird.

Prominente Unterstützer

Im gegenwärtigen Zustand dient der Bitcoin hauptsächlich als Spekulationsgut. Zahlreiche private sowie institutionelle Anleger sind investiert oder wetten mit Derivaten auf dessen Wertentwicklung. Dass sich das in naher Zukunft ändert, ist unrealistisch – zu verlockend sind die Gewinnaussichten.

Großinvestoren dienen außerdem dazu, das ganze Gefüge um den Wert des Bitcoins zu stabilisieren. Unternehmen wie der Softwarehersteller MicroStrategy, der Elektroautobauer Tesla oder der Zahlungsdienstleister Square sind mit Milliarden in Bitcoin investiert. Es liegt also auch in deren Interesse, dass der Kurs an Wert gewinnt oder zumindest stabil bleibt.

Die Akzeptanz der einzelnen Länder macht den Unterschied beim Kauf von Bitcoin

Auch deshalb erhält der Bitcoin immer mehr praktische Anwendungen, so zum Beispiel als Geldmittel bei Tesla oder Paypal.

Weitere mögliche Änderungen, wie etwa Kryptowährungen als Staatswährung, könnte den gesamten Markt der Digitalwährungen und vor allem den Bitcoin weiter florieren lassen. Im Vergleich zum klassischen Finanzmarkt stellt der bisher nämlich nur einen Bruchteil dar – reichlich Platz für weiteres Wachstum also.

Bitcoin opponiert dem grünen Zeitgeist

Die Liste an Punkten, die für eine Investition in den Bitcoin sprechen, ist lang. Doch es gibt auch einige Gegenargumente, die Anleger aufhorchen lassen sollten. So zum Beispiel der Umweltaspekt, der immer wichtiger wird und gerade junge Anleger abschrecken könnte.

Das Cambridge Centre for Alternative Finance berechnet regelmäßig den Stromverbrauch der Bitcoin Miner. Auf ein Jahr hochgerechnet ist der ungefähr so hoch wie ein Viertel der gesamten deutschen Energienutzung. Ethereum stellte deswegen auf einen weniger rechenintensiven Mechanismus um, mit dem Transaktionen nun validiert werden.

Die Gefahr von Verboten und Krisen

Eine weitere Gefahr, die nicht nur Bitcoin, sondern den ganzen Kryptomarkt beschäftigt, ist die fortschreitende Regulierung. China hat den Handel von Cyberdevisen beispielsweise komplett verboten und auch in Deutschland kommt es immer wieder zu Eingriffen durch die zuständigen Behörden. Als Leitwährung ist der Bitcoin Kurs von solchen regulatorischen Eingriffen besonders stark betroffen.

Selbiges gilt für wirtschaftliche Krisen, hiervon bleibt auch der Bitcoin nicht verschont, wie der Werteinbruch im März 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie zeigte.

Auch wenn sich der Kurs relativ zügig erholt hat, konnte der Bitcoin seinem Ruf als krisenfeste Währung nicht gerecht werden.

Technisch nur Mittelfeld

Die größte Schwäche, vor allem im Vergleich mit konkurrierenden Projekten, ist die technische Entwicklung des Bitcoins – die hinkt deutlich hinterher. Die Bitcoin Blockchain ist für den dezentralen Zahlungsverkehr konzipiert. In diesem Kontext sind die Transaktionen pro Sekunde (TPS) eine wichtige Kennziffer.

Das Bitcoin Netzwerk schafft dabei circa sieben Stück, bei Ethereum sind es bis zu 30 Transaktionen und bei neueren Projekten wie Solana geht man sogar von bis zu 65.000 Transaktionen in der Sekunde aus. Zahlungsdienstleister wie Visa schaffen durchschnittlich circa 1.700, wobei hier auch noch Luft nach oben ist. Besserung könnte dagegen das Bitcoin Lightning Network bringen, damit soll vor allem die Skalierbarkeit deutlich verbessert werden.

Im Trend liegen NFT- und DeFi-Anwendungen

Auch stellt der Bitcoin kein so vielschichtiges Netzwerk wie das von Ethereum oder ähnlichen Projekten aus der dezentralen Finanzwirtschaft bereit. Smart Contracts, dezentrale Applikationen (dApps), NFTs und so weiter sucht man beim Bitcoin vergebens. Da solche Anwendungen jedoch im Trend liegen, könnten vor allem Währungen wie Ethereum weiter an Wert gewinnen.

Immerhin hat das Bitcoin-Netzwerk 2023 mit den Bitcoin Ordinals ein Konkurrenzprodukt zu den beliebten NFTs geschaffen. Genauer handelt es sich um ein Protokoll, das ermöglicht, zusätzliche Daten auf einen einzelnen Satoshi zu hinterlegen. Das beinhaltet auch Bilder, Videos und Audios. Damit funktionieren Ordinals ähnlich wie NFTs, nur eben auf der Bitcoin-Blockchain.

Bitcoin kaufen? Auch die Experten sind sich uneinig

Wie sehen also Experten die Zukunft des Bitcoins? Auch hier gehen die Meinungen stark auseinander. Während beispielsweise Cathie Wood, bekannte Investorin und Gründerin von Ark Investment, dem Bitcoin eine prosperierende Zukunft prognostiziert, haben es sich Webseiten wie Bitcoinisdead.org zur Aufgabe gemacht, schwarzmalerisch das Ende des Kryptowährungsprimus zu verkünden.

Dabei geht Cathie Wood von einer Wertsteigerung von bis zu 1,5 Millionen US-Dollar bis 2030 aus (mehr dazu hier).

Sie glaubt, dass dessen Kurs, sobald Regierungen anfangen, Bitcoin als staatliches Zahlungsmittel zu akzeptieren, nochmals in die Höhe steigen wird, immerhin ist der Kryptomarkt immer noch sehr klein.

Kritiker glauben hingegen, dass der Bitcoin seinen Zenit überschritten hat. Bitcoins Anfälligkeit für Schwankungen nehme der Digitalwährung jeglichen praktischen Nutzen.

Modelle zur Berechnung des Kursverlaufs

Neben einzelnen prominenten Stimmen gibt es auch Preismodelle, die die zukünftige Wertentwicklung des Bitcoins abbilden sollen. Eine der populärsten und bisher akkuratesten Berechnungen liefert das Stock-To-Flow-Modell eines niederländischen Twitter-Nutzers, der unter dem Pseudonym “PlanB” agiert.

PlanB sagte voraus, dass der Bitcoin Ende 2022 rund 110.000 US-Dollar wert sein soll. Auch wenn sich diese Berechnungen als mehr als falsch herausgestellt haben, lag das Modell in den vergangen Jahren auch häufig richtig. 2021 und 2022 waren es jedoch vor allem die Altcoins, also zum Bitcoin alternative Kryptowährungen, die eine besonders beeindruckende Kursentwicklung hingelegt haben. Zudem wurde die 110.000 US-Dollar-Marke in der Zwischenzeit tatsächlich geknackt.

Was sind die Alternativen?

Allen voran Ethereum: Das Projekt konnte seinen Wert mit dem bisherigen Allzeithoch im Jahr 2021 seit seinem Start um mehr als 1.283.584,21 Prozent steigern, bevor dann in 2022 wieder der Sprung zurück folgte.

Aktuell (Stand: Juli 2025) ist Ethereum rund 2.526 US-Dollar wert. Dabei waren vor allem Smart Contracts, DeFi und NFTs die Steckenpferde des Netzwerks. Mittlerweile basieren zahlreiche Projekte auf der Ethereum-Blockchain, kein anderes Projekt kann da aktuell mithalten.

Trotzdem gibt es viel Konkurrenz von Netzwerken, die Ethereum technisch überbieten. So zum Beispiel Avalanche, Solana oder Dogecoin. Sie alle rangieren unter den Top 10 Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung (Stand: Juli 2025).

Wo gibt es Kryptowährungen zu kaufen?

Wie bereits erwähnt, gibt es das Original, den Bitcoin, auf fast allen Handelsplätzen für Kryptowährungen zu kaufen. Dasselbe gilt für Ethereum: Auch die zweitgrößte Kryptowährung steht Anlegern fast überall zum Kauf zur Verfügung. Prominente deutsche Anbieter sind beispielsweise Trade Republic, Bison und Scalable Capital.

Wer dagegen seltenere Digitalmünzen wie Cardano, Solana oder Avalanche sucht, der muss sich meist auf einer großen internationalen Krypto Börse wie Kraken oder Coinbase anmelden. Eine gute Auswahl an Kryptowährungen und anderen Assets liefern außerdem Bitpanda und eToro.

Kryptowährungen kaufen in wenigen Schritten

Die Kontoeröffnung bei einem seriösen Krypto-Anbieter läuft dabei immer nach dem gleichen Muster ab: Nach der Registrierung müssen sich Anleger zunächst verifizieren, um auf der jeweiligen Plattform handeln zu können. Das gelingt durch das Hochladen verschiedener Ausweisdokumente, gegebenenfalls kommt noch ein Videoanruf dazu.

Anschließend können Nutzer Geld auf ihr Verrechnungskonto einzahlen. Am günstigsten geht das mit der gewöhnlichen Überweisung, die ist meistens kostenlos, dafür kann das Geld einige Tage auf sich warten lassen.

Im finalen Schritt können Anleger dann ihre gewünschte Kryptowährung im Handelsbildschirm kaufen. Moderne Anbieter sind so konzipiert, dass der Kauf auch für unerfahrene Nutzer mit nur wenigen Klicks möglich ist.


Häufig gestellte Fragen zum Kauf von Bitcoin

Wird Bitcoin wieder steigen?

Der Wert des Bitcoins ist abhängig von vielen verschiedenen Parametern, einige Experten sagen ihm eine blühende Zukunft voraus, andere verkünden dessen Untergang. Wohin die Reise geht, ist sicherlich auch davon abhängig, wie sich die Akzeptanz der einzelnen Länder entwickelt.

Welche Kryptowährung sollte man kaufen?

Ein guter Anhaltspunkt für seriöse Krypto-Projekte ist die Liste der Top 20 Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung. In solchen Digitalmünzen steckt bereits eine Menge Geld, weshalb es unwahrscheinlicher ist, dass deren Kurs total abstürzt oder dass es sich um einen wertlosen Coin handelt.

Welche Bitcoin Alternativen gibt es?

Geeignete Bitcoin Alternativen finden sich in den Top Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung. Neben Ethereum sind das unter anderem Cardano, Solana und Avalanche.

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