Neobroker Wie Cathie Wood Privatanleger in die Robinhood-Aktie zieht

Die Star-Investorin treibt den Kurs von Robinhood.
Düsseldorf Die Aktie von Robinhood hat am Mittwoch ihren Aufwärtstrend spektakulär fortgesetzt: Die Titel des Neobrokers stiegen an der Wall Street zeitweise um 82 Prozent auf 85 Dollar und wurden wegen der starken Kursschwankungen zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt.
Die Papiere schlossen letztlich 50 Prozent höher bei 70,39 Dollar, nachdem sie am Dienstag mit einem Plus von 24 Prozent aus dem Handel gegangen waren. Damit notiert Robinhood weit über dem Ausgabepreis von 38 Dollar bei seinem Börsendebüt in der Vorwoche.
Der Börsengang des Neobrokers am vergangenen Donnerstag war enttäuschend verlaufen: Die Aktie schloss gut acht Prozent im Minus, bei 34,82 Dollar, obwohl das Börsenumfeld an dem Tag positiv war – der US-Leitindex S&P 500 erzielte parallel einen neuen Höchststand. Seitdem hat sich die Stimmung gedreht und die Nachfrage ist deutlich gestiegen: Das Handelsvolumen stieg am Dienstag gegenüber dem Vortag um das Zehnfache.
Auslöser für die Trendwende waren unter anderem Käufe von Cathie Wood: Die US-Star-Investorin erwarb 90.000 Aktien des Neobrokers und erhöhte ihren Anteil auf rund 680.000 Stück, wie aus Unterlagen ihres Fonds „Ark Fintech Innovation“ hervorgeht. Beim „Ark Innovation ETF“ erhöhte Woods ihren Anteil an Robinhood um 1,3 Millionen auf 4,9 Millionen.
Käufe und Verkäufe von Wood werden gerade von jungen Privatanlegern aufmerksam verfolgt. Sie ist bekannt für ihre positive Einschätzung von Tech-Werten und Kryptowährungen und erzielte mir ihren fünf aktiv gemanagten ETFs im vergangenen Jahr Renditen von mehr als 100 Prozent.
Privatanleger schlagen bei Robinhood-Aktie zu
Auch diesmal folgten ihr viele Privatanleger und griffen bei Robinhood zu: Laut Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg kauften sie alleine am Dienstag Titel des Neobrokers im Wert von 19,4 Millionen Dollar. Damit lag Robinhood in der Rangliste der bei Privatanleger am beliebtesten Papiere auf Rang elf. Am Tag seines Börsengangs hatte die Trading-App lediglich auf Rang 28 gelegen, am Freitag auf 47 und am Montag außerhalb der Top-100. Zudem nahmen im Internet-Forum StockWits in den vergangenen 24 Stunden Nutzer die Robinhood-Aktie häufiger auf ihre Beobachtungsliste als jedes andere Unternehmen.
Die Robinhood ist vor allem bei jungen Privatanlegern beliebt. Das Unternehmen wirbt damit, Kleinanlegern die gleichen Zugänge zur Finanzwelt zu gewähren, die auch die Profis haben. Anfang des Jahres nutzten viele Privatanleger die Trading-App für Spekulationen rund um den US-Videospielehändler Gamestop. Laut dem Börsenprospekt hat Robinhood derzeit gut 22 Millionen Nutzer des Neobrokers – mehr als die Hälfte davon sind Neulinge an den Märkten.
In den vielen Kunden sieht US-Börsenexperte Jim Kramer auch den großen Vorteil des Börsenneulings. „Wenn Robinhood in andere Finanzbranchen vordringt, wie „Buy now, pay later“-Karten, denke ich, dass die Armee von 22 Millionen Nutzern weiterwächst und noch mächtiger wird“, sagte Cramer am Montag in seiner TV-Show beim Börsensender CNBC. Er empfahl Robinhood zum Kauf: Eine Firma, die jüngere Zielgruppen für sich gewinnen könne, habe als Investmentseltenheitswert.
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