Gastkommentar: Deutschland hat drei Optionen, um schnell neue Gaslieferungen zu sichern

Alexander Landia ist Direktor bei der britischen Beratung Lambert Energy Advisory.
Russland zögert nicht, Gas als Waffe einzusetzen, und es sieht so aus, als könnte das Land diese Waffe in den kommenden Jahren weiter erfolgreich nutzen. Das lässt sich an der für den Gasmarkt richtungsweisenden Kurve der Terminkontrakte TTF ablesen.
Die Preise werden hoch bleiben, solange Europa mit asiatischen Käufern um bestehende Flüssiggas-Kapazitäten (LNG) beim knappen Angebot konkurriert - zumindest so lange, bis Europa sich neue Förderkapazitäten- und LNG-Infrastruktur gesichert hat.
Die Frage lautet: Wie kann Deutschland der Fähigkeit Russlands, Gas als Waffe einzusetzen, entgegenwirken?
Um die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas zu verringern, werden rund 30 Milliarden Kubikmeter pro Jahr an neuen Gaslieferungen benötigt. Die deutsche Regierung ist für bedeutende Fortschritte beim Bau von LNG-Terminals in Deutschland zu loben. Aber das sind „nur“ die Terminals, um Flüssiggas wieder in den gasförmigen Zustand zu versetzen.
Die Schlüsselaufgabe bleibt ungelöst – wie diese Terminals zu einem vernünftigen Preis mit Flüssiggas gefüllt werden können. Wir sehen einige ermutigende Beispiele an dieser Front: Im Mai dieses Jahres unterzeichnete RWE eine Absichtserklärung über drei Milliarden Kubikmeter US-LNG.





