Gastkommentar: Die Macht brechen: Blackrock muss zerschlagen werden
Gerhard Schick ist Geschäftsführer der Organisation Finanzwende. Zuvor war er finanzpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.
Foto: PrivatWalter Eucken, der Vordenker der Sozialen Marktwirtschaft, formulierte den politischen Auftrag, „nicht die sogenannten Missbräuche wirtschaftlicher Macht zu bekämpfen, sondern wirtschaftliche Macht selbst“. Wer diesen Auftrag ernst nimmt, muss sich mit Blackrock beschäftigen.
Bei dem US-Finanzkonzern geht es nicht nur um enorme wirtschaftliche Macht, sondern auch um finanzielle Größenordnungen, die unsere Vorstellungskraft beinahe sprengen: Blackrock verwaltet gut neun Billionen (ausgeschrieben 9.000.000.000.000) US-Dollar – das ist deutlich mehr als das Doppelte des jährlichen Bruttoinlandsprodukts der Bundesrepublik und übertrifft auch das gesamte Geldvermögen der deutschen Bevölkerung. Ist das noch länger hinnehmbar?
Durch den starken Anstieg insbesondere seines Geschäfts mit passiven Exchange Traded Funds (ETF) ist der Konzern enorm gewachsen. Mit den beiden anderen großen ETF-Anbietern Vanguard und State Street beherrscht Blackrock derzeit rund 75 Prozent des Marktes. Da Größe bei ETFs oftmals siegt, ist mit einer weiteren Konzentration des Marktes zu rechnen.
An die Stelle der Marktwirtschaft tritt Machtwirtschaft. Hinzu kommt: Blackrocks Stärke beschränkt sich nicht auf passive Fonds. Ebenfalls beachtlich ist das Volumen der aktiv gemanagten Fonds mit einem Vermögen von fast zwei Billionen US-Dollar. Unter den Top Ten der aktiven Vermögensverwalter belegt Blackrock damit Platz fünf.