Gastkommentar: Im 21. Jahrhundert brauchen wir soziale Innovationen und neue Unternehmensmodelle

Lars Klingbeil (r.) ist SPD-Generalsekretär und Denis Bartelt Co-Gründer von Startnext, einer Crowdfunding-Plattform für Künstler, Kreative und Erfinder.
Höher, schneller, globaler: Jahrelang war dies das Mantra vieler Unternehmen in einer sich rasant globalisierenden Welt. Neue Märkte erschließen, die Lohn- und Personalkosten drücken, wo es nur geht, Gewinne maximieren und saftige Dividenden an Aktionäre ausschütten.
Wenn das Geschäft dann richtig gut läuft, teuer verkaufen und mit dem Gewinn in den Taschen andernorts neue Geldquellen erschließen. Der schnelle Profit als Maxime. Viel zu oft auf Kosten der Arbeits- und Lebensbedingungen von Menschen überall auf der Welt – und auf Kosten der Umwelt.
„Da stimmt was nicht.“ Diese Erkenntnis setzt sich zunehmend in unserer Gesellschaft durch. Während der Turbokapitalismus immer schneller Gewinne generiert und über Grenzen verschiebt, nimmt die Bindung wirtschaftlichen Wirkens an gesellschaftliche und soziale Strukturen vor Ort ab. Die Coronakrise bremst diese Entwicklung zurzeit aus.
Mehr denn je stellt sich die Frage, ob höher, schneller, globaler wirklich sein muss, ob sich gesundes Wachstum nicht besser zum Wohle aller einsetzen ließe. Denn die wachsende Ungleichheit bedeutet auch eine wachsende gesellschaftliche Spaltung. Das spüren wir aktuell wie selten zuvor. Diese Erkenntnis ist kein politisches Luftschloss.





