Gastkommentar: Rüstet beim Gendern ab!

Die Autorin ist CEO des Diversity-Beratungsunternehmens Global Digital Women.
Große Aufregung, kleine Wirkung. So könnte man die Reaktionen in den sozialen Medien auf Themen wie die Frauenquote wohl am besten zusammenfassen. Die einen halten Quoten für zwingend geboten, um eine Gleichstellung der Geschlechter in der Wirtschaft zu erreichen. Die anderen schlagen die Hände über dem Kopf zusammen und meinen, es müsse nach Leistung gehen und nicht nach Geschlecht. Wer hat recht?
Neue Zahlen zeigen: Geht es mit der Besetzung von Frauen in hohen Führungspositionen im bisherigen Schneckentempo weiter, werden sie erst 2052 gleichgestellt im Topmanagement vertreten sein. Vor diesem Hintergrund ist die Debatte über das Für und Wider der Frauenquote beispielhaft dafür, wie der gesamte Diversity-Diskurs in den sozialen Medien geführt wird: im Empörungsmodus, der uns weitgehend auf der Stelle treten lässt.
Die Art der Auseinandersetzung ist den Zielen, die mit der Debatte erreicht werden sollen, offensichtlich nicht zuträglich. Die öffentliche Diskussion um Diversity, Equity und Inclusion geht an der Lebensrealität, insbesondere in Unternehmen, völlig vorbei. Soll sich nachhaltig etwas ändern, muss der Diversity-Diskurs entemotionalisiert werden.





