Gastkommentar: Sachverständigenrat: Deutschland muss Wirtschaft und Verwaltung konsequenter digitalisieren

Lars P. Feld (l.), Veronika Grimm (r.), Monika Schnitzer, Achim Truger und Volker Wieland gehören dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung an.
Die Corona-Pandemie hat seit dem Frühjahr 2020 zu einem Digitalisierungsschub in Deutschland geführt. Viele Unternehmen konnten ihren Geschäftsbetrieb trotz Abstands- und Hygieneregeln etwa durch einen technologiegestützten Wechsel ins Homeoffice oder durch internetbasierte Vertriebskanäle aufrechterhalten.
Gleichzeitig sind beträchtliche Defizite bei der Digitalisierung im Gesundheits- und Bildungswesen sowie in der öffentlichen Verwaltung noch deutlicher als bisher zutage getreten.
Im Gesundheitssystem könnte ein verbesserter und zielgerichteter Einsatz digitaler Technologien unmittelbar dazu beitragen, die administrative Umsetzung der Impfstrategie zu erleichtern. Durch eine schnellere Verfolgung der Infektionsketten könnten zudem erneute Anstiege der Infektionszahlen effektiv eingedämmt werden.
Ein rascher Ausbau der Digitalisierung ist dringend notwendig, etwa um in den Gesundheitsämtern Meldewege effizienter zu gestalten und die Kommunikation mit den Infizierten zu verbessern. Besonders deutlich werden die – oft datenschutzbedingten – Herausforderungen für die Schaffung digitaler Angebote im Gesundheitswesen bei der Corona-Warn-App. Selbst ohne Konflikte mit dem Datenschutz könnte die Corona-Warn-App so verbessert werden, dass die Anreize zur freiwilligen Übermittlung von Informationen und Testergebnissen gestärkt werden.





