Gastkommentar: Zeitenwende für Ökonomen: Geld-, Finanz- und Lohnpolitik müssen neu gedacht werden

Der Begriff Zeitenwende wird zum Codewort unserer Epoche, denn er markiert einen historischen Umbruch. Bislang dominante Bedingungen verlieren ihre Prägekraft, neue Strukturen treten an deren Stelle.
Dies trifft auch für die makroökonomischen Politikbereiche zu: die europäische Geldpolitik, die nationale Finanzpolitik sowie die autonome Lohnpolitik der Tarifvertragsparteien.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine erweist sich ökonomisch als massiver Angebotsschock. Er verschärft die Lieferkettenprobleme, die durch die Coronapandemie entstanden sind, und sorgt für eine große Unsicherheit, die die Planungen der Unternehmen erschwert.
Die makroökonomischen Probleme behindern die Produktion der Unternehmen und senken die Kaufkraft der privaten Haushalte.
Dazu kommen die Herausforderungen des Strukturwandels, die unabhängig von Pandemie und Ukrainekonflikt seit Längerem bestehen. Primär handelt es sich um die Dekarbonisierung von Produktion, Konsum und Energieerzeugung. Es geht um den Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter, wahrhaft eine Jahrhundertaufgabe.
Tradierte Orientierungen verlieren ihre Bedeutung
Ebenso fordert die digitale Transformation die Unternehmen auf, ihre Geschäftsmodelle zu überprüfen. Dieser Umbau ist für den Weg zur Klimaneutralität zentral und betrifft nahezu alle Wirtschafts- sowie Lebensweisen.





