Wegen der guten Konjunktur haben die Gewerkschaften kräftige Lohnerhöhungen durchgesetzt: Die Chemie-Beschäftigten bekommen 4,5 Prozent, die Metaller 4,3 Prozent mehr Geld, mit einer Laufzeit von rund einem Jahr. Die Beschäftigten bei Bund und Kommunen handelten ein Plus von 6,3 Prozent für zwei Jahre aus. Unternehmen und Staat werden versuchen, die höheren Personalkosten aufzufangen, indem sie ihre Preise beziehungsweise Gebühren und Abgaben anheben. Verteuert sich die Lebenshaltung dadurch merklich, werden die Gewerkschaften in der nächsten Lohnrunde einen Ausgleich verlangen. Es droht eine Spirale, bei der sich Löhne und Preise gegenseitig nach oben schaukeln.
Bei ersten Anzeichen für eine Lohn-Preis-Spirale müsste die EZB ihre Zinsen anheben. Mit teurerem Geld kann sie Konsum und Investitionen drosseln, was die Nachfrage und damit den Preisauftrieb dämpfen könnte. Aus Rücksicht auf die schwere Wirtschaftskrise in Ländern wie Spanien wird die Zentralbank ihren Leitzins aber wohl noch längere Zeit auf dem Rekordtief von einem Prozent lassen - oder sogar weiter senken. Die extrem niedrigen Zinsen aber können den Konsum im prosperierenden Deutschland weiter befeuern und die Preise anheizen.
Wegen der eskalierenden Schuldenkrise steht der Euro unter Abwertungsdruck. Mit rund 1,25 Dollar ist er so billig wie seit Sommer 2010 nicht mehr. Das Problem: Deutschland als rohstoffarmes Land muss Öl, Metalle und andere Materialien im Ausland kaufen. Auf dem Weltmärkten werden die Rohstoffe überwiegend in Dollar abgerechnet. Ein schwächerer Euro macht damit deutsche Importe teurer.
Zusätzliche Gefahren gehen von der Politik der Europäischen Zentralbank aus, den Finanzhäusern billiges Geld in Hülle und Fülle zur Verfügung zu stellen. Allein Ende 2011 und Anfang 2012 hat sie mehr als eine Billion Euro zum Zins von aktuell einem Prozent für drei Jahre in den Finanzsektor gepumpt. Zieht die Kreditvergabe an die Unternehmen erst einmal an, kann das viele Geld schnell in Inflation münden.
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bravo frau weidenfeld .sie bringen die risiken für den bürger auf den punkt-von vielleicht notwendigen steuererhöhungen,sozialkürzungen und einer kommenden rezession abgesehen .aber europa um jeden preis .die geldruckmaschine wirds schon richten.als ehemaliger student
von ex ezb-volkswirt issing (inflationstheorie) sehe ich in der geldpolitik-zinssenkung nur eine weitere volksverdummung .japan ist trotz 0-zins noch immer in der
rezession!
der € hat den südländern ein schönes leben auf pump gebracht, den banken bei minizinsen der ezb megagewinne beim zocken,nur der großindustrie-nicht dem mittelstand -riesige exportgewinne.aber dem bürger vorübergehend sichere arbeitsplätze.
der staat saniert sich jetzt über minizinsen ,inflation ,die kommen wird -oder gar deflation.
der dumme ist zunächst vor allem der deutsche sparer und rentner der nicht in sichere,vor allen außereuropäische aktien investieren kann. der "bankbeamte" wird ihm irgend
ein unverständliches produkt andrehen .sein haus,sofern es sich nicht um sparkasse oder volks-raiffeisenbank handelt-kaum kredite vergeben ,hohe dispozinsen verlangen ,und ihn mit tagesgeldzinsen um 1% abspeisen.
wann wacht deutschland endlich auf
Schuld sind die Blockparteien, unfähige und oftmals korrupte Politiker, die sich fast nie um das wohl ihres Volkes gekümmert haben. Ja es wird so kommen, Rentenkürzungen und der Verlust der Lebensleistung werden die Regel werden.Nur wird das auch den Untergang der Blockparteien und der EU bedeuten. Die Wut im Volk wir immer stärker. Man stelle sich mal vor, wir hätten das Glück gehabt, die letzten 20 Jahre keine Regierung gehabt zu haben.
Hallo Frau Weidenfeld,
ihren Auftritt bei Phoenix-Presseclub habe ich gesehen. Ihre wahrheitsgetreuen Beiträge und dass die Deutschen garnichts vom Wechsel DM->EURO hatten und haben kann ich auch nur beipflichten.
Richten Sie doch dem Herrn Schönborn mal aus, er soll nicht immer so linke Ansichten propagieren im GEZ-TV und die anderen Moderatoren beim Presseclub sind viel weniger einschränkend bei der Meinungsäusserung.
Herr Schönborn fasst das Gesagte immer zusammen als Gedankenstütze, worüber man gerade geredet hat und zu welchen "gemeinsamen" Ergenissen man beim DIskutieren im Presseclub man gekommen ist. Natürlich gesäubert poilitisch System-kompatibel.
Warum lassen die eingeladenen Journalisten sich sowas gefallen und übern Mud fahren ? Warum wird Herr Tichy von der WIrtschaftswoche und Frau Titty Bruns vom Tagesspiegel nicht mehr eingeladen ? Nicht System-kompatibel ?
Und warum haben Sie am ENde vom Presseclub so EU-hörig argumentiert und alles so schöngeredet, was mit EU zusammenhängt Frau Weidenfeld, waren wir in den 80er Jahren mit EWG und eigenen justierten Währungen nicht glüclicher und freier in Europa ?
Ja. Meine Antwort jedenfalls dazu.
Man drucke seitens der EZB Geld, gebe jedem Bürger einen
Wäschekorb voll. Alle sind zufrieden. Man kann damit
Schulden abbauen oder in den Konsum stecken. Man bekommt
das Geld von der EZB geschenkt , wie die Banken auch.
Im Prinzip macht die FED in den USA das Gleiche und pumpt
das gedruckte Geld in die Bankenwelt und in den Staatshaushalt. Haben wir dort so eine hohe
Infation? NEIN. Geben wir mal endlich den Bürgern in der ganzen
Welt für umme Geld in die Hand, als ständig die Banken zu
füttern . DerVorteil: Die Binnennachfrage und die Weltkonjunktur
würde steigen. Am Ende geht soundso alles kaputt, sprich
Staatsbankrotte. Nach nach drücken der Resttaste wird wieder
fröhlich durchgestartet. Haben Sie mal endlich Lachen müssen.
Danke für die guten Kommentare - brauche ich schon weniger schreiben...
Nur eines noch: es gibt kein "Demografieproblem".
Es gibt "nur" ein Verteilungsproblem.
Wir verteilen die Leistung (Exportüberschüsse) und erhalten als "Gegenleistung" einen Schuldschein. (und fällt der Schuldner aus, wer bezahlt dann? ... -richtig.).
Bei einer enstsprechenden Neustrukturierung, hin zu einem Wirtschafts"kreislauf" fällt durch
a) steigende Binnenkonjunktur und
b) Wohlstandsaufbau im EIGENEN Land
ind Kombination mit
b) stetig steigender Produktivität
auch genug für all jene ab, die nicht (mehr) arbeiten.
Bei entsprechender Infrastruktur (Mobilität, Energie, Bildung) braucht es auch nicht mehr so viel Einkommen, um dennoch gut und in ordentlichem Wohlstand sorgenfrei leben und alt werden zu können.
wenn wir natürlich
a) über die Eigentums- und Besteuerungssituation eine Umverteilung von "Unten" nach "Oben" durchführen,
und
b) mit den Verfügbaren Ressourcen erst mal ganz Europa aufbauen sollen während wir uns selbst laufend "den Gürtel enger schnallen",
ja dann wirds eng.
Dann bleibt nur: jeder für sich.
Raffen und Sparen.
Und: Angst haben.
Guter Ansatz!
Ich wünsche mir dass unsere Bundesregierung ihren Leitsatz "Solidarität kann keine Einbahnstraße sein" auch mal auf die auf die Solidarität überträgt welche die ältere von der jungen Generation in ganz Europa erwartet.
Wenn ich in der EZB sitzen würde, würde ich sowas von die Gelddruckmaschine anwerfen und alle Staatsschulden in Europa aufkaufen. Wo nichts ist kann auch nichts entwertet werden. Übrigens Schulden habe ich keine. Meine lächerlichen paar Tausend Euro die ich aufm Konto habe würden da genau so drunter leiden wie alles andere auch.
Aber die Europa Politik die derzeit von unserer Bundesregierung betrieben wird dient nur dazu das Ersparte der alten zu sichern.
Bei mir jedenfalls manifestiert sich derzeit ein Feindbild. Nicht gegenüber den Spaniern oder den Griechen, nein auch nicht gegenüber den Italiänern.
Sondern einfach nur gegenüber den alten reichen die in der Lobby im Bundestag stehen und Merkel anflehen, koste es was es wolle dafür zu sorgen dass wir keine Inflation bekommen so lange sie leben!
Ja, genau so ist es. Und deswegen packt viele aus der Generation 50+, speziell die kinderlosen, jetzt die Furcht. Jahrzehntelang wurde unsere Zukunft rücksichtslos verpfändet. Natürlich war und ist jedem klar, dass diese ebenso verantwortungslose sowie völlig unnötige (es herrschten Frieden, Stabilität und Wohlstand) Mega-Verschuldung irgendwann schlimme Folgen haben werde. Aber man scherte sich offenbar nicht darum, ging vielmehr davon aus, sich bis dahin über die Zeit gerettet zu haben.
Es war und ist schockierend, welch totales Desinteresse an der Zukunfts- und Lebensperspektive junger Menschen bis heute sämtliche Debatten dominiert. Sehen Sie sich dazu nur mal hiesige Polit-Runden im TV an. Geht es da um die zu 50% arbeitslosen jungen Menschen aus Spanien oder Griechenland? Um die 40% aus Portugal? oder um die 35% aus Italien? Leider nein. Stattdessen geht es um Themen wie "Altersarmut in Deutschland" - sie liegt bei 3%.
Mal ein anderer Denkansatz:
Führt Inflation nicht einfach dazu dass genau die Generation für die Schulden zahlt, welche Sie auch verusacht haben?
Ich bin noch jung und von mir aus kann jetzt die dicke Inflation kommen und die Staaten dadurch entschuldet werden. Dann muss ich wenigstens nicht mein Leben lang für die Schuldenpolitik meiner Vorfahren aufkommen.
Dieses Gerede von der Inflation finde ich unfassbar (dämlich). Es ist für den blindesten unter den Ignoranten nach 4+ Jahren Krise zu sehen, dass wir in einer deflatorischen Gefahrensituation sind, welche durch die Austaritätsmassnahmen in der Südperipherie bereits lokal zu depressionsartigen Zuständen geworden ist. Eine weltweite Überschuldung auf allen Ebenen, begründet durch die in den 70/80er eingetretene Bedürfnisbefriedigung aller Grundbedürfnisse (mit der Folge der dann einsetzenden Bedürfnisschaffungsmaßnahmen, vulgo Werbung, kombiniert mit zunehmendem Konsumvorzug via Kreditierung). Nun sind wir an einer Stelle, an der auch nach massiven Bilanz- und BIP-Kosmetika ("hedonische" Methode) einerseits weder neuer Bedarf entstanden ist (wie auch), noch das Aufschuldungspotential irgendwie ausgeweitet werden kann (außer durch finale Verschiebung auf die Staatshaushalte mit Restkapazität aus den überblähten Bankbilanzen mit dem Assetschrott als "Aktiva").
Folglich reißt eine enorme, normative Kraft des Faktischen an dieser unserer Wirtschaftswelt, und zwar nach unten. Egal wie viel Geld erzeugt wird, egal wie viel Inflation man auch herbeireden möchte, es wird auch bei 14 oder 15 stelligen Summen keine (Hyper)Inflation einsetzen, jedenfalls nicht im alltäglichen Leben (oder zumindest nicht, VOR einem anstehenden Depressionskollaps). Alle Mühe unserer lenkenden "Klasse" dient nur der Erhaltung des Status Quo mit immer kürzerer Halbwertszeit bei immer größeren Um- und Aufschuldungen. Doch man kann zwar die Realität ignorieren, doch kann man nicht die Konsequenzen des Realitätsignorierens ignorieren. Die Realität wird sich einstellen, und die besteht nicht in Ansparvermögen, hohen Renten für eine größtenteils nicht mehr produktiv arbeitende Bevölkerung, aber auch nicht in Superreichen. Die besteht in einer wiederhergestellen Normalverteilung dessen, was Vermögen bedeutet (=Geldvermögen, sicherlich aber nominell in solchen Einheiten welcher Art auch immer gemessen).