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Prüfers KolumneZitronen jonglieren und Nüsse essen: Fünf Tipps für ein längeres Leben

Wer weniger Stress hat, lebt länger, sagt die Wissenschaft. Sollte Sie aber ein Wildschwein verfolgen, dann verlassen Sie sich besser auf Ihren Instinkt.Tillmann Prüfer 12.03.2022 - 09:00 Uhr Artikel anhören

Tillmann Prüfer ist Mitglied der Chefredaktion des „Zeit-Magazins“.

Foto: Handelsblatt

Ich habe auf dem Onlineportal „Futurezone“ gelesen, wie man seine Lebenserwartung mit fünf einfachen Tricks steigern kann. Ich bin mir nicht sicher, wie seriös die Quelle ist, aber ich möchte die Tipps hier trotzdem teilen.

Wenn es um die Verlängerung von Leben geht, kann man nie genug wissen. Der erste Tipp ist, dass man mit Zitronen jonglieren und auch mal die Treppe rückwärts hinuntergehen soll. Ich hätte gedacht, dass es eher lebensverkürzend wirkt, wenn man die Treppe rückwärts hinuntergeht, aber die Wissenschaft ist da weiter.

Es geht nämlich um die Abwechslung. Die Abwechslung sorgt für neue Verbindungen im Gehirn und hält das Denkorgan damit fit. Weitere Lebensverlängerungstipps beziehen sich auf die Nahrung. So ist es gut, Nüsse zu essen: Paranüsse sind voll mit ungesättigten Fettsäuren und Selen, und auch Cashewkerne, die Vitamin B enthalten, und Macadamianüsse, voll mit Kalzium, Eisen und Magnesium, sind sehr zu empfehlen.

Zusätzlich soll man alles essen, was Spermidin enthält. Spermidin, so war in dem Text zu lesen, ist ein körpereigener Stoff, er entsorgt Zellschrott aus dem Körper. Die Spermidin-Konzentration im Körper nimmt aber im Alter ab. Experimente mit Fruchtfliegen haben gezeigt, dass eine spermidinreiche Ernährung das Leben verlängern kann. Es ist nicht ganz klar, ob sich alle Erkenntnisse über Fruchtfliegen auf alte Menschen übertragen lassen.

Fruchtfliegen essen etwa viel Obst, was sehr gesund sein soll. Trotzdem werden sie nur 14 Tage alt. Außerdem ist Spermidin vor allem in Weizenkleie enthalten, da macht das Längerleben vielleicht gar nicht so viel Spaß.

>>> Lesen Sie hier: Mein Smartphone und ich lassen uns nicht in Ruhe

Neben der Ernährung scheint der Schlaf ein lebensverlängernder Faktor zu sein. Der Mensch soll viel schlafen – aber nicht zu viel. Wer weniger als viereinhalb Stunden schläft, stirbt früher. Wer länger als acht Stunden schläft allerdings auch. Und das Sterberisiko erhöht sich noch einmal um 30 Prozent, wenn man mehr als zehn Stunden schläft. Auf hundert Prozent schließlich steigt es, wenn man sich zur berühmten ewigen Ruhe niedergelegt hat.

Wer jene konsequent vermeidet, lebt länger. Sagt die Wissenschaft. Ein weiterer Tipp für ein längeres Leben ist langsames Atmen. Denn langsames Atmen senkt den Stress, und Stress senkt die Lebenserwartung. Es empfiehlt sich hier die 4711-Methode: vier Sekunden einatmen und sieben Sekunden ausatmen. Und das Ganze elfmal hintereinander – senkt den Stress.

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Ich würde dazu allerdings anmerken, dass es dabei auch ein bisschen auf die Stressquelle ankommt. Wenn man beispielsweise von einem Wildschwein verfolgt wird, dann hilft die 4711-Methode weniger. Ich würde an dieser Stelle auch das Rückwärtsgehen nicht empfehlen. Wissenschaftlich überprüft habe ich das allerdings nicht.

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