Märkte-Insight: Der Mythos von der perfekten Diversifikation
Frankfurt. Jahrelang konnten sich Anleger auf einen Mechanismus verlassen: Wenn die Kurse von Aktien fielen, stiegen dafür die Kurse von Anleihen. Umgekehrt galt, dass bei fallenden Anleihekursen Aktien stiegen. Das war beim Depotaufbau praktisch, ließ es sich doch so diversifizieren – auf einer Seite profitierten Anleger immer.
Seit dem vergangenen Jahr ist das anders. Die Kurse von Anleihen und Aktien bewegen sich parallel: 2022 fielen sie zusammen, in diesem Jahr stiegen beide bis August, fielen dann wieder – um nunmehr wieder zusammen zu steigen. Am Dienstag besonders deutlich.
Nachdem das amerikanische Arbeitsministerium bekannt gegeben hatte, dass die US-Inflationsrate im Oktober stärker gesunken ist als erhofft, sank die Rendite von zehnjährigen US-Staatsanleihen zum Tageshoch um fast 0,2 Prozentpunkte. Das ist für Anleihen eine sehr starke Bewegung. Im Gegenzug stiegen die Kurse der Zinspapiere ebenso wie Aktien: In den USA legte der S&P 500 zum Start bis zu 1,7 Prozent zu, der deutsche Leitindex Dax schloss etwa 1,8 Prozent im Plus bei 15.614 Punkten.





