Märkte Insight: Wie der Krieg die Märkte bewegt

„Die Märkte reagieren durchaus auf die Situation in Israel – nur anders, als man sich das im ersten Moment vorstellen kann.“
Der Rüstungskonzern Renk wollte eigentlich am Donnerstag an die Börse gehen. Doch im letzten Moment blies der Augsburger Panzergetriebe-Hersteller den Börsengang ab. Die kurzfristige Absage begründete Renk mit dem eingetrübten Marktumfeld.
Jetzt sind Rüstungsaktien wieder gefragt. Seit dem Terrorangriff der radikal-islamischen Hamas auf Israel sind Aktien von Rheinmetall, BAE Systems und Thales um bis zu neun Prozent gestiegen. Der Militärsoftware-Spezialist Hensoldt erzielte mit einem Plus von 13 Prozent den größten Tagesgewinn seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine.
Das Beispiel zeigt, dass die Finanzmärkte den Krieg im Nahen Osten keineswegs ignorieren – auch wenn der deutsche Leitindex Dax am Dienstag zwei Prozent im Plus bei 15.423 Punkten schloss. Ein Widerspruch ist das nicht.
Die Aktien der Rüstungsunternehmen sind gestiegen, weil durch den Terrorangriff der Hamas die Wahrscheinlichkeit für eine Eskalation im Nahen Osten steigt. Auch der Ölpreis zog zunächst an.
Zwar gibt es im Kriegsgebiet keine Ölfelder, aber es befinden sich im Umfeld einige der wichtigsten Fördernationen der Welt – und eine zentrale Transportroute. Die höheren Preise waren also eine Reaktion auf eine drohende Eskalation in der Region.





