Märkte-Insight: Die Renaissance der Banken

Handelsblatt-Redakteur Michael Maisch analysiert den neuen Erfolg der Commerzbank und anderer europäischer Banken.
Auch 15 Jahre nach der Finanzkrise haben die Deutschen noch immer nicht ihren Frieden mit den Banken gemacht. Weil die Geldhäuser die höheren Zinsen, die sie seit Kurzem von der Europäischen Zentralbank für ihre Einlagen bekommen, nicht sofort an ihre Kunden weitergeben, geißelte die „Bild“-Zeitung „die große Zins-Schweinerei“. Das ist nicht ganz so subtil wie Bertolt Brechts Bonmot aus der Dreigroschenoper „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“, zielt aber in die gleiche Richtung.
Dabei können Banken, wenn sie nicht gerade vom Staat gerettet werden müssen, durchaus Freude bereiten. Das hat die Commerzbank am Donnerstag bewiesen, als ihr Chef Manfred Knof für das vergangene Jahr eine Verdreifachung des Gewinns verkündete und für 2023 noch höhere Profite versprach. Die Investoren hörten die Botschaft, und sie glaubten ihr sogar. In der Spitze legte die Aktie des Frankfurter Geldhauses um über zehn Prozent zu.
Zur Zuversicht der Anleger trug sicher auch bei, dass die Commerzbank ausgezeichnete Chancen hat, wieder in die Eliteklasse des deutschen Aktienmarkts, den Dax, aufzusteigen. Der deutsche Leitindex schloss am Donnerstag ohne Rückenwind von der Commerzbank mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent bei 15.534 Punkten.





