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US-WahlWarum Taylor Swifts Instagram-Post genau jetzt so viel Schlagkraft besitzt

Fast wichtiger als die Botschaft ist deren Zeitpunkt: Wer etwas in die Welt senden will, sollte sich genau überlegen, wann er dies tut. Das gilt für Pop-Ikonen wie für Mittelmanager.Kristina Fassler, Tijen Onaran 16.09.2024 - 11:08 Uhr Artikel anhören
Auch in Sachen Timing ein Vorbild: Taylor Swift. Foto: Scott A Garfitt/Invision/AP

Souveränes Timing? Das: „Ich habe meine Nachforschungen angestellt und meine Wahl getroffen...Mit Liebe und Hoffnung, Taylor Swift, Kinderlose Katzenlady“. Gepostet unmittelbar nach der Harris-Trump-Debatte via Instagram.

Nicht nur das „Was“, sondern auch das „Wann“ bestimmen die politische Schlagkraft.

Danke fürs gute Timing, auch von uns. Während wir an der Kolumne zum Thema schreiben, liefert Taylor Swift ein exzellentes Beispiel dafür. Auch deshalb so stark, weil Muster erkennbar werden. Agieren. Nicht reagieren. Beständige Präsenz. Überraschen (Pence). Es sieht so aus, als seien bei der Harris-Walz-Kampagne die besten Kommunikatorinnen am Werk. Es ist ein Fest, das zu verfolgen.

Timing. Starke Kommunikation ist wie Schach zu spielen. Sie braucht die Souveränität, für jeden einzelnen Step, den wirklich besten Moment zu erkennen und zu nutzen. Nicht zögerlich. Mutig und mit einer guten Dosis Radikalität. Und Gelassenheit. Ohne die wird es auch nichts.

Timing ist ein Thema, das uns alle permanent begleitet und fordert. Ob und wie gutes Timing gelingt, sagt eine Menge über Leadership-Qualitäten aus. Dass schlechtes Timing so viel vermasseln kann, haben wir alle – idealerweise als Zuschauer – schon erlebt. Wenn die gute Nachricht unterging und die eher mittelgute zum Drama wurde.

Egal ob gut oder schlecht oder einfach eine Info. Wenn wir es nüchtern betrachten, ist es einfach nur professionell, darüber nachzudenken, was denn der beste, mindestens ein geeigneter Moment ist für die Kommunikation.

Eine kompromisslose Regel für den besten Zeitplan

Während Unternehmensspitzen – völlig berechtigt – auch in dieser Hinsicht von Kommunikationsexpertinnen supportet werden, ist gerade das mittlere Management eher auf sich selbst gestellt. Strategische Ziele, personelle Veränderungen, eine neue Priorisierung, Persönliches, Konflikte, starke Zahlen, Good News überhaupt…

Eine Orientierung.

» Lesen Sie auch: Letzte Umfragen bringen Harris gleichauf zu Trump – Aktuelle Entwicklungen im Überblick

Beginnend mit einem Punkt, einer Regel, bei der uns Kompromisslosigkeit der beste Weg scheint: intern vor extern. Die wichtigen Dinge, das eigene Team betreffend, muss das Team bitte nicht aus den Medien oder den Social Media und idealerweise auch nicht über den Flurfunk – wie auch immer der heutzutage aussieht – erfahren, sondern von den Führungskräften. Intern vor extern ergänzen wir also um persönlich, was auch schriftlich sein kann, nur eben in persönlichen Worten.

Hier gilt in Bezug aufs Timing: Egal wie unpassend der Moment erscheint, die persönliche Info vom Management ist immer die beste Wahl.

Was Sie beim Timing von Botschaften beachten sollten

Bad News. Klar, nicht direkt vor dem Wochenende… Das überrascht jetzt nicht. Nur geht es dabei nicht zuallererst darum, den Leuten nicht das Wochenende zu vermiesen. Die eigenen Teams mit den Fragen und Gedanken dazu nicht allein zu lassen, ist der Punkt. Leadership bedeutet eben auch, da zu sein, wenn es mal nichts zu feiern gibt.

Für alle kommunikativen Themen, die Rückfragen und Gesprächsbedarf erzeugen, gilt, dass sie weder zum Feierabend noch zum Wochenende kommuniziert werden sollten. „Wisst ihr Bescheid – und Tschüss“ ist vergleichbar mit dem Posten in den SOCIAL Media, ohne auf Kommentare zu reagieren. Das ist nicht professionell. Es geht dabei nicht darum, dass Entscheidungen eventuell unabänderlich sind. Es geht darum, sich nicht zu drücken, einfach zuzuhören oder mit einer anderen Perspektive eine Situation eventuell zu entschärfen.

Aufmerksamkeit. Vermeiden Sie Kollisionen. Vor allem mit Themen, die eine hohe Relevanz haben und gegebenenfalls sogar auch noch emotional sind. Das können interne wie externe Ereignisse sein. Viele kann man vorab einschätzen.

Aufschieben. Verschieben… Wenn die Teammitglieder bereits das Gefühl haben, dass da noch etwas ist, was Sie ihnen mitteilen müssen: Teilen Sie es – wenn möglich – mit, und setzen Sie sich dafür ein, es zu können. Alles andere nagt an der Glaubwürdigkeit.

Timing ist ein wesentlicher und sehr aussagekräftiger Bestandteil nonverbaler Kommunikation. Ist die wichtig? Auf jeden Fall. Wann ich etwas kommuniziere, ist ein Statement in Bezug auf meine Leadership-Skills. Idealerweise steht das „Wann“ nicht im Gegensatz zum „Was“, denn das beschädigt die Glaubwürdigkeit, stört die Aufmerksamkeit.

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Und als Profi denke ich mehr als ein paar kommunikative Steps voraus.

Mehr: Harris gegen Trump: Fünf Erkenntnisse aus der TV-Debatte

Erstpublikation: 12.09.2024, 16:16 Uhr.

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