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Kommentar Neue Daten aus Israel zeigen unbequeme Wahrheit über das Coronavirus

Eine schwächere Wirksamkeit bei der Delta-Variante stellt den Impfstoff von Biontech nicht infrage. Die mit dem Vakzin verbundenen Hoffnungen waren aber überzogen.
08.07.2021 - 17:26 Uhr 5 Kommentare
Israel galt als Musterland im Kampf gegen Corona. Quelle: Reuters
Impfung in Tel Aviv

Israel galt als Musterland im Kampf gegen Corona.

(Foto: Reuters)

Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in vielen Ländern aus. Jetzt meldet das israelische Gesundheitsministerium, die Wirksamkeit der Pfizer/Biontech-Impfung habe in den vergangenen Wochen deutlich nachgelassen, vermutlich wegen der Delta-Variante. Statt der ursprünglich mehr als 90 Prozent sei die Wirksamkeit bei der Verhinderung einer Infektion auf 64 Prozent gesunken.

Sind die neuen Studiendaten ein Problem für Biontech? Nein, jedenfalls keines, das nicht erwartbar gewesen wäre.

Zunächst einmal ist die gute Nachricht aus Israel, dass die Impfung immer noch zu 93 Prozent vor einer schweren Erkrankung und Krankenhausaufenthalt schützt. Auch mit der Ausbreitung der gefährlicheren Delta-Variante ist der Schutz vor dem Virus immer noch sehr hoch. Dies sollte bei Beurteilung der Lage nicht aus den Augen verloren werden.

Voreilige Schlüsse sollten nicht gezogen werden, denn noch wissen wir zu wenig über das Szenario, aus dem die Daten gewonnen wurden. Israel gilt mit seiner Impfkampagne als Vorzeigeland im Kampf gegen das Coronavirus.

Aber auch dort sind erst 56 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Von Herdenimmunität ist also auch Israel noch weit entfernt. Wenn sich in einem solchen Szenario eine aggressivere Variante ausbreitet, ist das nicht verwunderlich.

Dass sich laut Meldungen mehr bereits Geimpfte infiziert haben, kann auch nicht erstaunen. Bei vielen liegt die Impfung schon Monate zurück. Virologen weisen bereits seit Langem darauf hin, dass Auffrischungsimpfungen mit sich verändernden Virusvarianten nötig werden.

Das Grundproblem der aktuellen Nachrichten in Israel ist, dass wir sie gar nicht hören wollen. Die hohe Wirksamkeit und der Erfolg der neuartigen mRNA-Impfungen von Biontech und Moderna haben uns verwöhnt und die Hoffnung geschürt, dass mit ihnen der Schalter umgelegt und die Pandemie beendet werden kann.

Nun müssen wir uns also wieder sehr deutlich ins Gedächtnis rufen, dass zur Bekämpfung einer Pandemie Impfungen allein nicht reichen können und die übrigen Schutzmaßnahmen nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Das Coronavirus wird uns vermutlich noch eine ganze Weile begleiten, vielleicht nie ausgerottet sein, wie manche Wissenschaftler erwarten.

Da ist es dann eine gute Nachricht, dass es Impfstoffe gibt, die sich schon als hochwirksam und gut verträglich gezeigt haben und die schnell an neue Varianten angepasst werden können.

Mehr: Angst vor der Delta-Variante: Diese Einreiseregeln gelten weltweit.

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5 Kommentare zu "Kommentar: Neue Daten aus Israel zeigen unbequeme Wahrheit über das Coronavirus"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Das ist schön für Sie Herr Hake. Es gibt aber nun einmal viele Menschen, die sich in ihren Grundrechten und Freiheiten eingeschränkt fühlen und diesen Menschen jetzt pauschal die Urteilsfähigkeit abzusprechen, ist schon sehr unverschämt. In Hannover sind von 900 geladenen Ärzten mehr als die Hälfte nicht zum Impftermin erschienen, diese werden schon wissen, warum sie sich diese tolle Gelegenheit haben entgehen lassen. "Querdenker" sorgen sicher nicht dafür, dass Viren verbreitet werden. Zumal Geimpfte die Viren ebenso weitergeben, wie nicht geimpfte Personen. Auch das ist eine pauschale Diffamierung von Menschen, als "Gefährder", was wissenschaftlich völliger Schwachsinn ist. Ob eine Krankheit in welchem Maße auch immer ausbricht, hat zu einem Großteil eben auch mit der körperlichen Verfassung zu tun. Nicht umsonst, sind zu Beginn der Pandemie vornehmlich übergewichtige Menschen und Menschen mit pneumonalen Vorererkrankungen verstorben. Es ist eben einfach, immer einen externen "Feind" für das eigene Leiden verantwortlich zu machen, statt einmal reflektiert über die eigenen Lebensweise nachzudenken. Psychologisch nachvollziehbar, trotzdem keine Basis für eine wie auch immer geartet Impfpflicht.

  • Herr Metz, das ist schon eine sehr unverschämte Behauptung, dass alle Deutschen, dumm und obrigkeitshörig sind nur weil sie vernünftig handeln und sich impfen lassen.
    Was sind denn Sie für ein Typ? Gebildet, weitblickend, sozial eingestellt? Ich denke, dass all das sicher nicht auf Sie zutreffend ist. Ich habe mich niemals in meiner Freiheit eingeschränkt gefühlt, sondern eher bedroht von unvernünftigen "Querdenkern", die dafür gesorgt haben, dass die Viren verbreitet wurden.

  • Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.https://www.handelsblatt.com/impressum/netiquette/

  • Ich habe mich mit den verlinkten Beiträgen des Vorredners ein wenig beschäftigt. Eine Ärztin oder Wissenschaftlerin spekuliert auf Basis dieses Berichts, an dem sie nicht beteiligt war?, was denn ggf. die Ursache sein könnte. Zu keiner Zeit geht aus dem Bericht hervor ob das vergleichbare Bevölkerungsgruppen gewesen sind. In Deutschland hat man die Risikopatienten, also Menschen mit einer schwächeren Abwehr, primär geimpft. Will man die Todeshäufigkeit *korrekt* abbilden, dass ist zumindest meine Meinung, dann muss das die gleiche Bevölkerungsgruppe sein. Also es muss der 80jährige Geimpfte und der 80jährige Nicht-Geimpfte, verglichen werden. Wenn ich aber die Generation 60plus, die nun überproportional häufig geimpft ist mit dem Rest vergleiche, dann ist doch die Vermutung naheliegend, dass der Personenkreis der Geimpfen schon einen geringeren Basisschutz hatte bzw. weiterhin hohe Risiken hat. Mir ist das alles zu spekulativ und wahrscheinlich wieder ein Nährboden für diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollen. Man sollte den Lauterbachbeitrag auch konsequent bis zu Ende hören. Da geht er noch mal auf zukünftige Szenarien ein, was es für Geimpfte und Nicht-Geimpfte in der Zukunft bedeuten wird. Los werden wir das wohl nicht in den nächsten 1 bis 5 Jahren. Das bleibt wohl eher ein Dauerthema.

  • Es ist nicht nur eine "schwächere Wirksamkeit gegen Delta", die der PublicHealth-Bericht dokumentiert - sondern auch eine dreifach gesteigerte Todeshäufigkeit gegenüber Nicht-Geimpften.Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette: Kommentare sind keine Werbeflächen.https://www.handelsblatt.com/impressum/netiquette/

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