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DeepseekWarum auch alles Geld der Welt nicht ausreicht

Der Erfolg von Deepseek zeigt: Es kommt auf den Erfindungsreichtum, den Forschergeist und den Tatendrang unserer Wissenschaftler an. Ein Kommentar.Thomas Jahn 31.01.2025 - 07:31 Uhr
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Deepseek: Das chinesische Start-up drückt die Aktienkurse der Chiphersteller mit der Aussicht auf eine günstigere Entwicklung Künstlicher Intelligenz. Foto: Bloomberg

Wie aus dem Nichts kommt der Erfolg von Deepseek. Das KI-Modell der Firma aus China ist so gut, dass die Börsenkurse etablierter Konkurrenten und KI-Ausrüster förmlich zusammenbrachen.

Wie ist das möglich? Es ist ein technisch genialer Trick, der Konkurrenten und Investoren verunsichert. Vor allem sollen sie im Training effizienter sein, also in jener Phase, in der das Modell aus Daten lernt und Konzepte entwickelt. So benötige es deutlich weniger Rechenleistung.

Wenn die nicht mehr gebraucht wird, braucht man weniger Nvidia-Chips oder Dell-Server für Rechenzentren. Daher der Preisverfall.

Eine Ironie der Geschichte

Deepseek ist eine klassische Disruptionsgeschichte. Ein junges Unternehmen hat aus der Not eine Tugend gemacht. China hat wegen der US-Sanktionen zu wenig Hochleistungschips und andere IT. Also müssen die Entwickler neue Wege suchen – und finden sie.

Es ist eine Ironie der Geschichte, dass die Sanktionen der USA genau das Gegenteil von dem bewirken, was sie bewirken sollen. Und Deepseek zeigt, wie unberechenbar Technologie ist und dass man mit Geld viel kaufen kann, aber nicht alles.

Das sollte uns zu denken geben. Zu oft glauben wir in Deutschland, dass die Zukunft den USA und China gehört und wir keine Chance mehr haben. Wir reden gern über Deindustrialisierung, Pisa-Studien und schimpfen auf die Politik.

Weniger Resignation, mehr Tatendrang

Aber Deepseek zeigt, wie wenig wir wissen. Wie einfach es sein kann, die Welt zu verändern. Wir müssen mehr auf unseren Erfindungsreichtum vertrauen, auf den Forschergeist und den Tatendrang unserer Wissenschaftler, Ingenieure und Start-up-Gründer. Sie fördern, sie machen lassen und nicht mit Bürokratie oder „AI Acts“ aufhalten.

Die Zukunft lässt sich nicht erzwingen. Fortschritt lebt von Ideen, Austausch und Notwendigkeiten. Auch gut gemeinte Förderung kann in die falsche Richtung führen.

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Deshalb ein Appell an die nächste Bundesregierung: Ja, so viel Geld wie möglich für Innovation und Forschung bereitstellen, aber bitte bündeln und sich nicht im Klein-Klein verlieren. Setzen Sie einen Rahmen mit klaren Zielen. Dann können die Unternehmen um die besten Lösungen konkurrieren. Dann gehört die Zukunft auch uns.

Mehr: Dieses KI-Start-up steckt hinter den Kurseinbrüchen bei Tech-Aktien

Korrektur: Die technische Erklärung wurde im Kommentar vereinfacht und zusammengefasst. Erstpublikation: 28.01.2025, 16:19 Uhr.

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