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EpsteinTrumps Umgang mit den Akten ist so skandalös wie durchsichtig

Der US-Präsident wird die Affäre um den mittlerweile verstorbenen Sexualstraftäter nicht los. Der Fall könnte ihm noch immer höchst gefährlich werden.Jens Münchrath 21.12.2025 - 16:46 Uhr
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Demonstrant vor dem US-Kapitol: Dateien gelöscht. Foto: AP

Der US-Präsident wird die Affäre um den mittlerweile verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein nicht los – auch nicht nach der vor allem in seiner eigenen Partei geforderten Veröffentlichung der Justizakten. Das Gegenteil ist richtig: Der Fall Epstein kann gefährlich werden für Donald Trump.

Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Präsident und seine willige Vollstreckerin Pam Bondi allzu durchsichtig und vor allem unbeholfen agieren. Die Justizministerin ließ zunächst nur einen Teil der Dokumente veröffentlichen, angeblich um Persönlichkeitsrechte der Opfer Epsteins zu schützen.

In den nun zugänglichen Akten tauchen auffällig oft Verdächtige aus dem gegnerischen politischen Lager auf, etwa Ex-Präsident Bill Clinton. Über Trump selbst dagegen findet sich allenfalls in den „Fußnoten“ etwas, und nur ohnehin schon Bekanntes.

So weit, so erwartbar. Dreist allerdings ist, dass Bondi Teile der Trump-Passagen, insbesondere ein Foto, auf dem Trump mit dem verurteilten Sexualstraftäter zu sehen ist, nach der Veröffentlichung wieder löschen ließ.

All das wirkt skandalträchtig und passt in das Bild einer Regierung, die es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Dass die Epstein-Affäre eine höchst politische Dimension hat und Washington in seinen Grundfesten zu erschüttern könnte, hatte sich bereits bereits in den ersten Wochen nach Amtsantritt des Präsidenten vor elf Monaten abgezeichnet

Zäsur in Trumps zweiter Präsidentschaft

Es war Trump persönlich, der noch im Wahlkampf gedroht hatte, die Epstein-Dokumente zu veröffentlichen. Er tat so, als sei die Affäre eine Angelegenheit der Demokraten, der „verhassten“ liberalen Eliten des Landes.

Kaum im Amt allerdings, wollte er von einer Veröffentlichung nichts mehr wissen. Im Gegenteil: Er ließ nichts unversucht, sie zu verhindern.

Aber die im Wahlkampf angestachelte Basis von „Make America great again“ (MAGA) spielte nicht mit, erstmals fremdelte sie mit ihrem Idol. Dem Präsidenten blieb kaum etwas anderes übrig, als sich hinter das überparteiliche Gesetz zu stellen, das eine Veröffentlichung „aller Dokumente“ bis zum vergangenen Freitag verfügte.

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Das schon stellte eine Zäsur in Trumps zweiter Präsidentschaft dar. Denn Trumps Macht speiste sich bislang aus dem geschlossenen Block seiner radikalen Bewegung.  MAGA half ihm dabei, die traditionsreiche und einst so stolze Grand Old Party (GOP) zum Trump-Wahlverein zu degradieren. MAGA war es, deren Rachsucht es ermöglichte, Trump im GOP-Lager fast gegen jegliche Kritik zu immunisieren.

Diese Unantastbarkeit ist Geschichte. Der intransparente Umgang mit den Akten wird die Skepsis von Trumps Anhängern nur noch verstärken.

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