Kommentar: Das Problem der Zukunft heißt Arbeiterlosigkeit

Auch die großen Investitionsvorhaben der Bundesregierung stehen durch den Fachkräftemangel auf der Kippe.
Modernisierung lautet der Schlachtruf der Bundesregierung. Innovativer soll das Land werden, digitaler die Verwaltung, grüner die Stromversorgung, nachhaltiger die gesamte Industrie.
Und so wurde viel gerechnet in diesen Tagen: wie viele Windräder in Deutschland nötig sind, um die ehrgeizigen Energiewendeziele zu erreichen. Wo der grüne Wasserstoff für dekarbonisierte Industrie hergestellt werden kann. Wie lange es wohl dauern wird, die Arbeit der Verwaltungen zu digitalisieren – und zu beschleunigen. Und natürlich, was das alles kosten soll und darf.
Es gibt nur ein Problem: Das Risiko der Fehlkalkulation ist hoch. Denn die Ministerien und Denkfabriken ignorieren in ihren Berechnungen in der Regel das wohl größte Problem der deutschen Wirtschaft: die Fachkräftekrise.
Bislang ist völlig offen, woher die Ingenieure, IT-Expertinnen, Handwerker und Planerinnen kommen sollen, um all die richtigen Ziele zu erreichen.
Laut Institut der deutschen Wirtschaft fehlten in Deutschland zuletzt 390.000 Fachkräfte, 50.000 mehr als zu Beginn Pandemie. Besonders gefragt: Informatikerinnen und Ingenieure. Aber es fehlen ebenso 36.000 Handwerker, 12.000 Berufskraftfahrer und 4200 Angestellte in Hotels und Restaurants.





