Kommentar – Der Chefökonom: Zeit zum Investieren: Deutschland braucht einen Wachstumsschub

Parallelen zu den Ölpreiskrisen der 1970er-Jahre sind unübersehbar.
Die westliche Staatengemeinschaft hat den Angriff Russlands auf die Ukraine mit harten Wirtschaftssanktionen beantwortet, worauf der Aggressor seine Energielieferungen drastisch kürzte. Die teure Energie trieb die Inflation in vielen Staaten Europas auf eine seit Jahrzehnten nicht gekannte Höhe und eine Reihe der Volkswirtschaften auf Rezessionskurs.
Die Bundesregierung reagierte mit Energiesparappellen und üppigen kreditfinanzierten Hilfsprogrammen. Parallelen zu den Ölpreiskrisen der 1970er-Jahre sind unübersehbar. Wie damals stiegen die Staatsschulden rasant an, ohne dass sich am Grundproblem, den steigenden Energiepreisen, etwas änderte.
Im Herbst 1976 war es der Sachverständigenrat, der unter Leitung von Olaf Sievert mit seinem Jahresgutachten „Zeit zum Investieren“ versuchte, eine Wende von der nachfrageorientierten Globalsteuerung hin zur Angebotspolitik einzuläuten.
Verbesserte Rahmenbedingungen können dem Rat zufolge helfen, wenn sie mehr Anreize geben, zukunftsträchtige Neuerungen aufzuspüren. „Mehr Investieren würde für alle Vorteile bringen“, schrieb der Rat. Die Furcht, diese Vorteile könnten ungleich verteilt sein, dürfe nicht daran hindern, auch Chancen zu ergreifen. Diese sollten dazu herausfordern, „neue Wege der Verteilungspolitik zu gehen“, heißt es in dem Gutachten.





