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Kommentar Die eigene Arroganz bringt Amazon an die Wachstumsgrenze

Der US-Konzern hat sich stets nur auf den eigenen Erfolg verlassen. Jetzt schwächt sich das Wachstum ab – auch weil Allianzen und Partner fehlen.
29.09.2021 - 16:12 Uhr Kommentieren
Viele Kommunen zögern, Amazon Flächen für neue Läger zu überlassen. Quelle: Reuters
Logistikcenter von Amazon

Viele Kommunen zögern, Amazon Flächen für neue Läger zu überlassen.

(Foto: Reuters)

Eigentlich gibt es bei der Vorlage der Zahlen von Amazon seit Jahren immer nur eine Frage: Wie stark hat sich das Wachstum denn dieses Mal beschleunigt? Und wie stark hat das Unternehmen seine Marktanteile in den verschiedenen Bereichen ausgedehnt? Denn dass Amazon auf Dauer alle Konkurrenten überrollt, schien praktisch ein Naturgesetz.

Doch nun schwächen sich die Wachstumsraten ab, es ist abzusehen, dass der Umsatz im Handelsgeschäft im kommenden Quartal nur noch einstellig wächst – für Amazon lange undenkbar. Der Onlineriese macht eine neue Erfahrung: Er stößt an die Grenzen des Wachstums. Und daran ist er selbst nicht ganz unschuldig.

Durch den Rückenwind des Erfolgs hatte es das Unternehmen nie nötig, echte Allianzen zu suchen. Natürlich gibt es Kooperationen, die beiden Seiten Vorteile bringen, etwa mit anderen Händlern, die über den Marktplatz verkaufen.

Doch jeder Partner bekam rasch das Gefühl, dass er austauschbar ist, wenn es Probleme gibt – oder bessere Alternativen für Amazon. Auch scherte sich das Unternehmen lange nicht um sein Image. Solange das Geschäft lief, musste man nicht geliebt werden, schien die Devise zu lauten.

Doch jetzt kehrt sich diese Arroganz der Macht gegen Amazon. Deutlich wird das etwa in der Logistik, die mehr und mehr zum Flaschenhals im E-Commerce wird. Ohne Rücksichten hat Amazon seine eigene Liefermaschine aufgebaut und ist damit auch in Konkurrenz zu den bisherigen Partnern, den Paketdiensten, gegangen.

Kommunen gehen auf Distanz zu Amazon

Jetzt zeigt sich: Der Ausbau der Amazon-Logistik stockt – auch weil verlässliche Partner fehlen. Viele Kommunen sehen den US-Konzern eher als Bedrohung der lokalen Wirtschaft denn als Freund. Da überrascht es nicht, wenn sie zögern, Amazon Flächen für neue Logistikcenter zu überlassen.

Kann Amazon nicht mehr so reibungslos liefern wie gewohnt, ist auch die Loyalität der Händler auf dem Marktplatz schnell ausgereizt. Da sich viele dort ohnehin schon eher geduldet als erwünscht fühlen, werden sie empfänglich für Alternativen von Konkurrenten wie Ebay oder Otto.

Amazon muss aufpassen, dass es sich seiner starken Position nicht zu sicher ist. Wer im Geschäftsleben zu stark den eigenen Erfolg im Blick hat, kann schnell ziemlich einsam werden – und darf sich dann auch nicht wundern, wenn er irgendwann an seine Grenzen stößt.

Mehr: So will die Otto Group die Schwächen von Amazon für die Expansion nutzen

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