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  4. Ampelkoalition: Die neue Agentur DATI ist ein hochambitioniertes Projekt

KommentarDie neue Innovationsagentur zu einem Erfolg zu machen, ist eine Megaaufgabe

Die künftige Ampelkoalition gründet die Agentur DATI, die Entdeckungen schneller in Geschäftsmodelle überführen soll. Das macht Sinn – denn aktuell scheitern viele aussichtsreiche Projekte.Barbara Gillmann 06.12.2021 - 19:26 Uhr Artikel anhören

Wie bringt man Forschungsergebnisse schneller in die Wirtschaft? Eine neue Agentur soll das künftig bewerkstelligen.

Foto: obs

Liberale und Grüne haben sich durchgesetzt: Die neue Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) darf eine neue Einrichtung gründen: Die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) soll dafür sorgen, dass Innovationen aus Hochschulen und Forschungsorganisationen schneller zu neuen Geschäftsideen für Start-ups und KMUs werden – und zwar in Deutschland selbst. Sie soll das Manko bekämpfen, dass wir zwar viel Geld für Forschung ausgeben, aber unterm Strich zu wenig Geld damit verdienen.

Das Projekt ist so löblich wie ambitioniert. Seit einst der MP3-Player zwar hier erfunden, Megagewinne aber im Ausland eingefahren wurden, hat das deutsche System es nicht geschafft, die Kooperation zwischen Forschung und Wirtschaft substanziell zu verbessern. Vielfach scheitern aussichtsreiche Projekte schon daran, dass es an vielen Hochschulen nicht mal Musterverträge für Projekte mit Unternehmen gibt. Auch ausgründungswillige Wissenschaftler sind oft hilflos. 

Eine zentrale, mit Spezialisten besetzte Anlaufstelle kann hier Wunder wirken, theoretisch. Dazu muss sie jedoch exzellent ausgestattet sein und absolut flexibel agieren können. Mit den im öffentlichen Dienst geltenden Gehältern bekommt man die dafür benötigten Spezialisten sicher nicht. 

Früchte erst in einigen Jahren zu erwarten

Zudem gilt es zu verhindern, dass die Hilfe nicht wirklich ankommt – und an Eifersüchteleien der Hochschulen untereinander scheitert. Dort braucht es nicht weniger als einen Kulturwandel. Der dürfte umso schwieriger sein, wenn innovative Professoren und Professorinnen statt im eigenen Haus von einer fernen Agentur unterstützt werden sollen. Schließlich muss auch geklärt werden, wie die DATI mit der erst vor zwei Jahren gestarteten Agentur für Sprunginnovationen Sprind kooperiert, die im Staatsauftrag nach Megainnovationen sucht. 

Es ist also eine Megaaufgabe, die frühestens in einigen Jahren Früchte tragen kann. Wer sie angeht, muss es richtig machen, sonst wird hier sehr viel Geld verbrannt. Schlecht funktionierende Behörden gibt es schon genug. 

Mehr: Ampel plant milliardenschwere Investitionen in Schulen, Studenten und die Wissenschaft

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