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KommentarDie Protestler gegen Macrons Rentenreform führen den falschen Kampf

Die französischen Gewerkschaften treiben ein gefährliches Spiel. Ausgerechnet im Energiesektor sollen die Streiks mitten in der Energiekrise ausgeweitet werden.Gregor Waschinski 07.03.2023 - 11:24 Uhr Artikel anhören

Die Ausweitung der Streiks im Energiesektor gefährdet die französische Wirtschaft.

Foto: IMAGO/IP3press

Wenn es um die Rentenreform geht, kennen die französischen Gewerkschaften kein Pardon. Die Regierung müsse sich auf eine „schwarze Woche“ einstellen, warnen sie Präsident Emmanuel Macron: Am Dienstag soll erneut gestreikt werden – und die Gewerkschaften drohen dieses Mal damit, die Blockade nach einem nationalen Protesttag zumindest in einigen Bereichen unbefristet fortzusetzen.

Umfragen zufolge trägt eine Mehrheit der Franzosen den Konfrontationskurs mit. Für die französische Wirtschaft wäre ein anhaltender Großstreik inmitten von Inflation, Lieferkettenproblemen und Energiekrise aber ein großes Risiko.

Denn ausgerechnet im Energiesektor wollen die Gewerkschaften die Arbeitsniederlegungen ausweiten. Beim Energiekonzern EDF begannen die Beschäftigten bereits Ende vergangener Woche mit Ausständen, die französische Stromproduktion sinkt. Die Streiks in den Raffinerien von Total Energies dürften Auswirkungen auf die Versorgung mit Benzin und Diesel im Land haben. Die Folge könnten steigende Preise sein, nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die arbeitende Bevölkerung.

Frankreich wird Rentenreform nicht erspart bleiben

Die Rentenreform ist das zentrale Projekt Macrons in der zweiten Amtszeit. Der Protest richtet sich gegen die Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre.

Was die Demonstranten nicht sehen wollen, ist, dass die Regierung ein ausgewogenes Gesetz vorgelegt hat, das etwa Ausnahmen für Menschen mit sehr langen Berufskarrieren vorsieht. Wie einst bei den „Gelbwesten“-Protesten gegen den Spritpreisanstieg geht es eher um ein Ventil für eine allgemeine Unzufriedenheit.

Die Rente ist dafür aber das falsche Thema. Ein Blick auf die demografischen Prognosen reicht: An der Rente entscheidet sich nicht nur der Erfolg der Präsidentschaft Macrons, sondern auch das ökonomische Schicksal der Grande Nation.

Mehr: Marine Le Pen profitiert vom Streit um die Rentenreform

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