Kommentar: Was hinter der Zerstörungswut der Sahra Wagenknecht steckt

Sie richtet ihren Fokus stattdessen auf die nächste Bundestagswahl. Mit einem guten Ergebnis kann sie dann im Bundestag vier Jahre lang eine Ego-Nummer abziehen.
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Das gelingt aber nur, wenn sie gegen die wahrscheinlich CDU-geführte Bundesregierung wettern kann. Und das kann sie nur, wenn sie in keine Bündnisse mit den Christdemokraten auf Länderebene verstrickt ist.
Eine weitere Forderung Wagenknechts lautete: In den Präambeln der Koalitionsverträge von Sachsen und Thüringen solle sich der Passus wiederfinden, dass US-Mittelstreckenwaffen nicht in den neuen Ländern stationiert werden. Auch das ist eine reine PR-Nummer. Das war nie vorgesehen und ist völkerrechtlich auch nicht möglich.
Jetzt wird darüber spekuliert, ob sie den Keim der Zerstörung auch in die CDU tragen will, wenn sie die Landesvorsitzenden gegen den Bundeschef ausspielt. Mit ihrem Ehemann Oskar Lafontaine ist ihr das bei der SPD gelungen, bei der Linkspartei schaffte sie es allein.
Aber der Versuch, CDU-Chef Friedrich Merz sowie seine CDU-Landesvorsitzenden Mario Voigt und Michael Kretschmer zu Putin-Knechten umzufunktionieren, erscheint so größenwahnsinnig, dass es nur ein vorgeschobenes Argument sein kann.
In ihrem tiefsten Innern will Wagenknecht einfach keine Regierungsbeteiligung in den Ländern. Zudem hat sie es in Sachsen und insbesondere Thüringen mit sehr pragmatischen Landesverbänden zu tun, denen es offensichtlich auch um stabile demokratische Verhältnisse geht. Damit hat Wagenknecht nicht gerechnet. Sie sind keine Marionetten, an deren Fäden die BSW-Chefin nach Lust und Laune ziehen kann.
Erstpublikation: 21.10.2024, 15:05 Uhr.