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Kommentar Für die Deutsche Bank sind die letzten Schritte die schwierigsten

Vorstandschef Christian Sewing kommt mit dem Umbau voran. Aber der Beweis, dass die Bank nachhaltig wachsen kann, steht noch aus.
30.03.2021 - 16:00 Uhr Kommentieren
Die deutsche Wirtschaft habe sich in der Coronakrise bisher besser geschlagen als erwartet, sagt der designierte BdB-Präsident. „Mir ist nicht bange um die wirtschaftliche Situation der deutschen Firmenkunden.“ Quelle: AFP
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing

Die deutsche Wirtschaft habe sich in der Coronakrise bisher besser geschlagen als erwartet, sagt der designierte BdB-Präsident. „Mir ist nicht bange um die wirtschaftliche Situation der deutschen Firmenkunden.“

(Foto: AFP)

Der vergangene Montag war ein guter Tag für die Deutsche Bank. Da war zuerst die vorzeitige Vertragsverlängerung für Vorstandschef Christian Sewing und der groß angelegte Vorstandsumbau. Investoren nahmen beides mit Wohlwollen auf. Aber es gab ein vielleicht noch wichtigeres Ereignis: Das Frankfurter Geldhaus kommt offenbar ohne größere Blessuren durch die Turbulenzen rund um die Schieflage des US-Hedgefonds Archegos.

Ganz anders der ohnehin von einer Pechsträhne verfolgte Konkurrent Credit Suisse, den die Archegos-Affäre wohl Milliarden kosten wird. Es mag Zufall sein, aber vor gar nicht so langer Zeit fand sich die Deutsche Bank nur allzu häufig, in der unglücklichen Rolle, die derzeit die Schweizer Großbank einnimmt. Eine Panne reihte sich an die andere, kaum ein Skandal, bei dem das Geldhaus nicht mit dabei war. Jetzt muss sich die Credit Suisse fragen, was eigentlich mit der Unternehmenskultur los ist, und wie viel Risiko sich die Bank eigentlich noch leisten kann.

Der Rollentausch kann als Symbol für die Fortschritte der Deutschen Bank gelesen werden. Der Konzernumbau kommt voran, die Strategie von Sewing scheint tatsächlich tragfähig zu sein. Für 2020 konnte das Geldhaus erstmals seit fünf Jahren den Investoren wieder einen Nettogewinn präsentieren.

Aber der Vergleich mit der Credit Suisse zeigt auch, wie weit der Weg ist, den Sewing und seine Kollegen noch zurücklegen müssen. Die Schweizer verdienten in den vergangenen drei Jahren insgesamt gut acht Milliarden Schweizer Franken. Bei der Deutschen Bank summierten sich im selben Zeitraum die Verluste auf rund 5,5 Milliarden Euro.

Die schwierigste Aufgabe wartet noch auf Sewing: Er muss beweisen, dass die Deutsche Bank nicht nur sparen, sondern nach dem Umbau auch wieder nachhaltig wachsen kann. Eigen- und Fremdwahrnehmung liegen in dieser Frage noch immer weit auseinander: Sewing hat den Investoren bis Ende 2022 eine Rendite auf das materielle Eigenkapital von acht Prozent versprochen. Die Analysten halten momentan im Schnitt nur 4,3 Prozent für realistisch.

Für die Skepsis gibt es gute Gründe: Die Sonderkonjunktur im Investmentbanking, von der die Deutsche Bank so sehr profitiert hat, wird nicht ewig anhalten. Und noch immer lässt sich kaum abschätzen, wie hart die Coronakrise die Banken am Ende treffen wird. Aber eines spricht für Sewing: Zuletzt hat die Deutsche Bank für deutlich mehr gute als böse Überraschungen gesorgt.

Mehr: Wie es nach dem Zahlungsausfall beim US-Investor Archegos weitergeht

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