Kommentar: Häme um den Kiss-Cam-Vorfall – irgendwo muss Schluss sein


Vorweg ein wichtiger Punkt. Liebesbeziehungen am Arbeitsplatz sollten offen thematisiert werden – insbesondere dann, wenn ein Abhängigkeitsverhältnis besteht. Das gilt sowohl für Konstellationen auf unterschiedlichen Hierarchieebenen als auch bei finanziellen Verflechtungen, etwa im Verhältnis zu Zulieferern.
Um sicherzustellen, dass bestehende Abhängigkeiten nicht ausgenutzt werden, sollten die zuständigen Führungskräfte über die Beziehung informiert sein. Noch immer gibt es zahlreiche Fälle, in denen die weniger mächtige Person nach dem Ende einer Beziehung oder Affäre spürbare Nachteile erfährt – sei es beruflich oder persönlich.
Nicht ohne Grund kommt es immer wieder zu Rücktritten, wenn offenkundig wird, dass es an der nötigen Transparenz gefehlt hat. Sowohl aus menschlicher als auch unternehmerischer Sicht stellt sich die Frage: Wer vertraut schon einem Geschäftspartner oder Chef, der nicht sauber spielt?
Beziehungen am Arbeitsplatz sind keine Seltenheit
Auch Personalabteilungen sollten das Thema viel proaktiver kommunizieren, damit Mitarbeiter im Zweifelsfall wissen, was sie wem wann sagen müssen. Zu oft werden Mitarbeiter mit diesen Fragen allein gelassen. Dabei haben laut einer Umfrage des Marktforschers Appinio für das Job-Netzwerk Xing bereits fast die Hälfte aller Deutschen romantische Erfahrungen am Arbeitsplatz gemacht.





