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KommentarSeltene Erden – die deutsche Wirtschaft sollte sich nicht zu früh freuen

China hat Erleichterungen für die Lieferung nach Deutschland versprochen. Das Grundproblem deutscher Unternehmen löst das jedoch nicht. Dabei gäbe es eine Lösung.Dana Heide 07.07.2025 - 15:34 Uhr
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Der deutsche Außenminister Johann Wadephul (r.) und sein chinesischer Amtskollege Wang Yi: Foto: AFP

China hat Ernst gemacht. Erstmals wurden auch deutsche Firmen davon getroffen, dass Peking den Export bestimmter Rohstoffe und ihrer Produkte gedrosselt hat. So stark, dass die Bänder bei manchen Unternehmen stillstanden oder kurz davor sind.

Dass die chinesische Führung diesen Hebel irgendwann ziehen würde, war absehbar. Im Umgang mit der Kommunistischen Partei gilt: In vielen Fällen kann man aus Beobachtungen ableiten, was sie vorhat. In den vergangenen Monaten wurden zahlreiche Gesetze erlassen, die es ermöglichten, die Ausfuhr von wichtigen Rohstoffen enger zu kontrollieren – Pekings Art zu sagen: Es ist uns ernst.

Doch auch schon lange davor hatte sich abgezeichnet, dass Peking eines Tages die Rohstoffkarte ziehen würde, wenn sich die Gelegenheit bietet. Seit vielen Jahren schon bereitet sich die Führung unter Staats- und Parteichef Xi Jinping auf einen größeren internationalen Konflikt vor. Und mehrfach hat die Führung Abhängigkeiten anderer Länder von der Volksrepublik für politische Zwecke ausgenutzt.

Auch die weltweite Dominanz bei seltenen Erden hat Peking seit Jahren gezielt vorbereitet. Nun erntet Peking die Früchte seiner Arbeit und zieht die Kontrollen hoch. Es nimmt dafür auch in Kauf, dass sich die Beziehungen zu Deutschland verschlechtern. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sprach im Anschluss eines Treffens mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi ungewöhnlich deutlich von „verloren gegangenem Vertrauen“.

Bei eben diesem Treffen stellte Chinas oberster Außenpolitiker zwar neue Erleichterungen bei der Lieferung seltener Erden für Deutschland und Europa in Aussicht – die Unternehmen müssten nur Anträge stellen und dann würde es ein „Fast-Track-Verfahren“ geben. Wie genau das aussieht, blieb jedoch unklar.

Klar hingegen ist: Die deutsche Wirtschaft sollte sich nicht zu früh freuen. Auch wenn es dieses Mal eine kurzfristige Lösung gibt – unter welchen Umständen auch immer –, wird China das Druckmittel Rohstoffe eher früher als später wieder einsetzen. Nicht nur gegen ganze Länder, sondern auch gegen einzelne Unternehmen.

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Neben China mischen auch die USA längst aggressiv auf dem Rohstoffmarkt mit. Es wird endlich an der Zeit, dass sich auch die deutschen und europäischen Unternehmen breiter aufstellen, sich unabhängiger von China machen. Unabhängiger vom Markt, aber vor allem unabhängiger von den Rohstofflieferungen.

Es braucht eine europäische Rohstoff-AG. Die Unternehmen, ob groß oder klein, die auf Rohstofflieferungen angewiesen sind, müssen sich endlich zusammenschließen und gemeinsam in alternative Quellen investieren.

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