Kommentar zu Rheinmetall: Das gewiefte, aber gewagte Kalkül des Rüstungskonzerns


Für seinen neuen Kampfpanzer sucht Rheinmetall nach wie vor den ersten Kunden – und findet ihn möglicherweise in der Ukraine.
Armin Papperger hat Chuzpe – ohne Zweifel. Der Vorstandschef des Düsseldorfer Rüstungskonzerns Rheinmetall plant eine Panzerfabrik in der Ukraine – einem Kriegsgebiet also, von dem längst nicht klar ist, wer sich am Ende durchsetzt: die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten oder der Aggressor Russland.
Die Strategie ist also nicht ohne Risiko. Die Intention ist klar: Es geht Papperger bei der neuen Panzerfabrik für die Ukraine darum, sich sein langfristiges Geschäft zu sichern.
Noch ist der Deal nicht durch: Doch wenn der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski und Bundeskanzler Olaf Scholz zustimmen, dann könnte der Konzern in der Ukraine bald anfangen, das Werk für den modernsten Kampfpanzer von Rheinmetall zu errichten. Das wäre ein großer Schritt – vor allem für Rheinmetall.
Denn fertig dürften die ersten Waffensysteme frühestens in zwei Jahren sein. Das Kalkül Pappergers: Der Westen setzt sich in diesem Krieg durch, und es geht darum, die ukrainische Armee langfristig wieder wehrfähig zu machen und mit neuen Systemen auszustatten.





