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TrumpAn dem starken „Anti-Woke“-Kurs sind die Woken selbst mit schuld

Wären die Forderungen und Regeln in den USA nicht so übertrieben gewesen, hätte es nicht so viel Gegenwind in der Bevölkerung gegeben. Ein Kommentar.Katharina Kort 12.01.2025 - 12:32 Uhr
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Bei Veranstaltungen von Donald Trump werden Wörter wie „Woke“ oder „Wokeness“ mit verachtendem Tonfall gesagt. Foto: AP

Der Anti-Woke-Kurs der US-Unternehmen ist in vollem Gange. Nach allen Großbanken ist nun auch der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock aus der Klima-Allianz ausgetreten. Zuvor hatten bereits Disney, Walmart, Ford, Harley Davidson und McDonald’s ihre Diversity-, Gleichstellungs- und Inklusionsmaßnahmen zurückgefahren.

Das sind erschreckende Nachrichten. Und daran sind auch die Vertreter der sogenannten Wokeness selbst schuld, denn sie haben es übertrieben und damit große Teile der Bevölkerung verschreckt. „Woke“ bedeutet eigentlich Wachsamkeit gegenüber Missständen. Doch in den USA ging dieser Trend vielen zu weit. Und das rächt sich jetzt.

» Lesen Sie auch: US-Banken ducken sich vor Trump

Viele Amerikaner mögen es nicht, wenn ihre 10-jährigen Kinder in der öffentlichen Schule zu Beginn des Schuljahres nach ihrer Geschlechtsidentität gefragt werden.

Viele Mitarbeiter von Unternehmen – wie eine ältere italo-amerikanische Supermarktangestellte – fragen im privaten Gespräch: Und wer schützt uns?

Viele umweltbewusste Investoren wollen einfach in Unternehmen investieren, die ihren CO2-Ausstoß reduzieren. Ob in den Aufsichtsräten auch Transgender sitzen, ist ihnen dabei egal.

In den USA ist es für Personalverantwortliche schwierig, geeignete Personen zu finden, angesichts der Forderungen zu Geschlecht, Rasse und Geschlechtsidentität. Professorinnen berichten, dass sie bei Bewerbungsgesprächen an Spitzenuniversitäten keine Fragen zu ihrem Fachgebiet gestellt bekommen, sondern nur zu ihrer Identitätspolitik.

Der Unmut in der Bevölkerung war groß

Trump und auch der Kennedy-Spross RFK gewannen mit diesem Unmut in der Bevölkerung Stimmen. Bei seinem Wahlkampfauftritt im Madison Square Garden erklärte RFK, dass seine Familie immer für Frauensport gewesen sei und er gerade deshalb keine biologischen Männer im Frauensport haben wolle. Er erntete tosenden Applaus.

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Mit solchen Minithemen, die auf beiden Seiten des politischen Spektrums nur wenige Menschen in ihrem Leben wirklich betreffen, haben die Republikaner die Wahl gewonnen.

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Aber es sind die großen, wichtigen Themen, die jetzt dem neuen Anti-Woke-Trend zum Opfer fallen. Denn dort werden jetzt nicht nur die Pronomen auf den Namensschildern der VerkäuferInnen abgeschafft, sondern in einem großen Rutsch alles, was in Richtung Gleichstellung, Nachhaltigkeit oder Rechte von LGBTQ geht. Das ist eine große Gefahr für die Umwelt, die Frauen und die Menschen mit verschiedenen sexuellen Identitäten selbst.

Die Pendelregel besagt, dass das Pendel erst einmal zurückschwingen muss, bevor es sich – hoffentlich – wieder in der Mitte einpendelt. Aber wenn das Pendel in den letzten Jahren nicht so stark in eine Richtung ausgeschlagen wäre, würde es heute nicht so stark zurückschlagen. Und es hätte nicht so weit kommen müssen.

Mehr: Apple verteidigt seine Diversitäts-Initiativen

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