Wahlkampf: Wenn „Fritze Merz“ nach Ansicht des Kanzlers „Tünkram“ erzählt


Immerhin haben wir ein neues Wort gelernt: Tünkram. Plattdeutsch für „dummes Zeug“. So bezeichnet Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstagabend im ZDF-„Heute Journal“ die Auslassungen seines Herausforderers Friedrich Merz zuvor im Bundestag. Um dann aber noch deutlicher zu machen, wie tief das Niveau in diesem Wahlkampf ist, sagt Scholz: „Fritze Merz erzählt gerne Tünkram.“
Wie oft haben die Kanzlerkandidaten zuletzt beteuert, nach dem traurigen Ampelspektakel gehe es nun wieder um Respekt, die Deutschen könnten einen fairen Wahlkampf erwarten. Man wolle ohne gegenseitige Verunglimpfungen um die besten Lösungen ringen. Nun, das war offenbar auch Tünkram.
Der Ton für den Wahlkampf ist gesetzt. Die Abstimmung über die Vertrauensfrage war im Bundestag noch nicht einmal beendet, da schoss am Montag am Rednerpult schon jeder gegen jeden: Scholz gegen Lindner, Merz gegen Scholz und Habeck, Habeck gegen Merz. Der Kanzler sprach von „moralischer Reife“, die Lindner offenbar fehle. Merz wiederum fand Scholz „zum Fremdschämen“, weil der Kanzler bei EU-Gipfeln oft schweigend daneben sitze, ohne sich einzumischen.







