Morning Briefing: Corona-Tests brauchen einen Test
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
auch diese Woche wieder werden viele Deutsche ihre Zeit im Corona-Testzentrum oder zuhause mit Testkassetten („Wo ist der Strich?“) verbringen. Viele brauchen einen Nachweis für die Arbeit, das Fitnessstudio oder das Restaurant. Was aber all diese Test-Produkte wirklich leisten, ist noch unerforschter als die tatsächliche Zahl von Corona-Infizierten.
Von den etwa 600 Antigen-Schnelltests auf dem deutschen Markt seien viele bisher „nicht von unabhängigen Stellen oder Wissenschaftlern geprüft“, warnt Oliver Keppler, Virologe der Ludwig-Maximilians-Universität München. Grundsätzlich gebe es große qualitative Unterschiede, die Aussagekraft der Selbst- und Schnelltests sei „doch sehr eingeschränkt“. Verbraucherschützer verlangen eine transparente Überprüfung.
Weil das nach so vielen Pandemie-Monaten doch ein jämmerliches Bild abgibt, kündigt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach umgehend eine Positivliste für Schnelltests an, die Omikron gut erkennen. Das Paul-Ehrlich-Institut übernimmt den Test der Tests, die bisher nach Angaben der zumeist chinesischen Hersteller zugelassen wurden. Ganz nach dem Schema: Wer nichts weiß, der muss alles glauben.