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Morning BriefingZeit für elementare Entscheidungen

Christian Rickens 06.11.2024 - 06:06 Uhr Artikel anhören
Handelsblatt Morning Briefing

Frau oder Krimineller? Die USA stehen vor einer gar nicht so schwierigen Entscheidung

06.11.2024
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Liebe Leserinnen und Leser,

die Antwort, auf die wir heute wahrscheinlich alle am ungeduldigsten warten, kann ich Ihnen in diesem Newsletter leider noch nicht liefern. Als ich in der vergangenen Nacht den Laptop zugeklappt habe, hatten gerade die ersten Wahllokale an der Ostküste der USA geschlossen. Und auch an diesem Morgen gibt es noch keine Klarheit – auch wenn alles derzeit auf einen Sieg von Donald Trump hindeutet.

Es war aber auch wirklich eine schwierige Entscheidung, die unsere amerikanischen Freundinnen und Freunde da treffen mussten: Will man lieber die erste Frau im Oval Office haben? Oder den ersten verurteilten Kriminellen?

Angespannte Stimmung auf der Harris-Wahlparty: Noch ist die Wahl nicht entschieden. Foto: REUTERS

Das ist aus meiner Sicht mehr als nur eine flapsige Bemerkung. Es gibt bestimmt viele Gründe, Kamala Harris nicht als Präsidentin der USA zu wollen. Und hätte sie einen regulären Vorwahlkampf bestreiten müssen, wäre sie wahrscheinlich auch nie für die Demokraten auf dem Stimmzettel gelandet. Aber das stärkste Argument für Kamala Harris sind und bleiben die charakterlichen Mängel ihres Gegenkandidaten. Die allesamt belegt sind durch:

    mehrere Gerichtsurteilezahllose Aussagen von Weggefährten seiner ersten Präsidentschaft unddie unzähligen Lügen und Beleidigungen in Donald Trumps öffentlichen Äußerungen

Ich weiß, dass ich mich mit dieser Sichtweise in den Mainstream der deutschen Journalisten einreihe, aber manchmal hat der Mainstream auch einfach Recht. Und wenn nicht der Mainstream Recht hat, dann meist Uli Hoeneß. Der Ehrenpräsident von Bayern München sagte gestern über Trump:

Den könnte ich keine Sekunde ertragen.

Egal, wen Sie im Weißen Haus sehen möchten: Selbstverständlich liefern wir Ihnen jederzeit den aktuellen Stand der Auszählungen und Reaktionen.

Die Wahlergebnisse nach Bundestaaten in übersichtlicher Grafikform finden Sie hier.

Heute um 8:30 Uhr deutscher Zeit diskutiert meine Kollegin Nicole Bastian im Handelsblatt-Livestream mit vier USA-Expertinnen und Experten über die ersten Ergebnisse. Seien Sie über diesen Link live und kostenfrei dabei – auch ohne Handelsblatt-Abonnement – und stellen Sie Ihre Fragen!

US-Wahl: Wird am Ende die aktuelle Vize-Präsidentin Kamala Harris das Rennen machen oder der ehemalige US-Präsident Donald Trump? Foto: Handelsblatt

Wenn Sie es zeitlich nicht schaffen, live dabei zu sein, können Sie die wichtigsten Ausschnitte hinterher auch in unserem Podcast Handelsblatt Today zur US-Präsidentschaftswahl 2024 hören. Ebenso wie die übrigen bereits erschienenen Folgen von Handelsblatt Today, die sich mit der US-Wahl beschäftigen.

Über alle Ergebnisse und Ereignisse rund um die US-Wahlen informiert Sie 24 Stunden am Tag unser Newsblog – so lange bis Präsident oder Präsidentin feststehen.

Benjamin Netanjahu, Premierminister von Israel, und Joav Galant, bisheriger Verteidigungsminister, haben sich offenbar überworfen. Foto: Shir Torem/POOL FLASH 90/AP/dpa

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seinen Verteidigungsminister Joav Galant entlassen. Grund sei ein Vertrauensverlust zwischen ihm und Galant, hieß es in einer Mitteilung Netanjahus am Dienstagabend. Neuer Verteidigungsminister soll der bisherige Außenminister Israel Katz werden. Dessen Posten übernimmt Gideon Saar, ein ehemaliger Rivale von Netanjahu, der im September Teil des Kabinetts geworden war.

Galant nannte drei Streitpunkte mit Netanjahu als Auslöser seiner Entlassung. Dabei handele es sich um seinen Widerstand gegen ein Gesetz, das viele strengreligiöse Männer in Israel vom Wehrdienst befreien soll, seine Forderung nach einem Deal zur Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas sowie nach der Einrichtung einer staatlichen Kommission zur Untersuchung des Hamas-Massakers am 7. Oktober vergangenen Jahres.

Der Regierungschef und sein Verteidigungsminister waren im Verlauf des Gazakriegs immer wieder aneinandergeraten. Die Opposition kritisierte die Entlassung. In Tel Aviv und anderen Städten des Landes gingen Tausende spontan auf die Straße, um gegen Netanjahu zu demonstrieren.

Robert Habeck (l.), Christian Lindner: Sind die Differenzen noch zu überbrücken? Foto: Carsten Koall/dpa

Im Streit der Ampel-Koalition über den Haushalt und die Wirtschaftspolitik könnte es heute zum Showdown kommen. In einer Sitzung des Koalitionsausschusses soll sich erweisen, ob SPD, Grüne und FDP noch eine Grundlage für ihre weitere Zusammenarbeit sehen. Vor den Beratungen des Koalitionsausschusses kommen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Robert Habeck (Grünen) zu zwei Dreier-Runden zusammen.

Ein Gespräch in gleicher Besetzung brachte gestern keine Annährung. Keine Seite habe sich bewegt, so Regierungsvertreter. Auch ein Kompromissangebot von Habeck konnte die Ampelkrise nicht entspannen. Der Wirtschaftsminister hatte sich bereit erklärt, nicht genutzte Milliarden für den Chipkonzern Intel zur Deckung von Lücken im Haushalt einsetzen zu wollen.

Der Sommerflugplan 2025 beginnt Ende März. Foto: picture alliance / Wolfgang Minich

Seit der Pleite von Air Berlin 2017 gibt es auf innnerdeutschen Strecken und auch bei vielen Flugrouten ins europäische Ausland kaum noch Wettbewerb zu den Angeboten des Lufthansa-Konzerns – zu dessen Marken unter anderem auch Eurowings, Swiss und Austrian Airlines gehören. Der Ferienflieger Condor startet nun in diese Lücke und will ab dem kommenden Sommer neben mehreren europäischen Hauptstädten auch die deutschen Ziele Hamburg, München und Berlin anfliegen. Geplant sei von Frankfurt jeweils ein Hin- und Rückflug pro Tag, teilt die Fluggesellschaft mit. Die neuen europäischen Städte-Ziele sind Rom, Mailand, Prag, Wien und Zürich.

Wer ist der Mann, der mitten in Wirtschaftsflaute und Klimatransformation Deutschlands zweitgrößten Stahlkonzern übernehmen möchte?

Die Antwort: offenbar jemand, der die alte Händlerweisheit beherzt, wonach der Gewinn im Einkauf liegt. Der 85-jährige Unternehmer Günter Papenburg aus Hannover soll laut Insidern schon lange mit einer Mehrheitsübernahme der Salzgitter AG geliebäugelt haben. Mit dem bisherigen Aktienanteil von rund 27 Prozent wolle er sich nicht zufriedengeben.

Aus Sicht von Investoren wäre die Übernahme der Salzgitter AG nicht nur wegen des derzeit an der Börse niedrig bewerteten Stahlgeschäfts attraktiv. Die Salzgitter AG ist ihrerseits mit einem Drittel an Europas größtem Kupferhersteller Aurubis beteiligt. Allein dieses Aktienpaket ist mit rund einer Milliarde Euro so viel wert wie der Salzgitter-Konzern insgesamt. Da kann man durchaus mal ein Übernahmeversuch wagen.

Mitarbeiter in einem Salzgitter-Werk: Der Konzern ist der zweitgrößte deutsche Stahlproduzent. Foto: dpa

Oder wie Helene Fischer singt:

So kann das Leben sein / Wie tausend Sternenfeuer / Ein bisschen Abenteuer / Ein Schuss Risiko / So fühlt sich Leben an
Verwandte Themen US-Wahlen USA Deutschland Donald Trump Kamala Harris Robert Habeck

Mit Fischers Werk dürfte Günter Papenburg vertraut sein: Er hatte die Schlagersängerin einst für einen anderthalbstündigen Auftritt auf seinem 80. Geburtstag engagiert.

Ich wünsche Ihnen einen Tag voller Sterne & Streifen.

Herzliche Grüße,
Ihr
Christian Rickens

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