Coronavirus Verschwörungstheorien motivieren zu Anschlägen auf 5G-Masten
Funkmasten in Großbritannien wegen Coronavirus-Verschwörungstheorie angezündet
Die Deutsche Telekom und Vodafone weiten massiv den Ausbau des Echtzeitmobilfunks in Deutschland aus. Schon heute ist klar, dass die Initiativen eine konkrete Konsequenz haben werden: Künftig wird es in Deutschland mehr Mobilfunkstandorte geben.
Schon in der Vergangenheit gab es Menschen, die Angst vor Mobilfunkstrahlung hatten. Getrieben von Verschwörungstheorien kommt es in immer mehr Ländern in Europa sogar zu gezielten Anschlägen auf Mobilfunkinfrastruktur.
In Großbritannien, den Niederlanden, Irland und auf Zypern registrierten Behörden gezielte Angriffe. Dahinter sollen in einigen Fällen Menschen stehen, die 5G-Mobilfunk für die Corona-Pandemie verantwortlich machen. Seit Wochen kursieren in sozialen Netzwerken Texte, Videos und Audiomitteilungen, die einen Zusammenhang zwischen dem Ausbruch des Virus und der Mobilfunktechnologie herstellen.
Auch in der Bundesrepublik könnte es zu Anschlägen kommen, warnte Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter. „Diese Aktivitäten können Leben gefährden“, sagte er. In Großbritannien sei ein Mobilfunkmast in der Nähe eines Krankenhauses zerstört worden, Notrufe konnten nicht getätigt werden. Das sei eine besorgniserregende Entwicklung.
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Der Präsident der Digitalverbands Bitkom, Achim Berg, warnte, trotz aller Schutzmaßnahmen könnten niemals alle zehntausend Mobilfunkstandorte in Deutschland geschützt werden. Daher plädierte er für ein entschiedenes Vorgehen der Sicherheitsbehörden: „Wer solche Anschläge plant oder verübt, muss wissen und spüren, dass er damit unsere Sicherheit und letztlich Menschenleben gefährdet.“
Die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Bundesamt für Strahlenschutz betonen derzeit wieder und wieder, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Pandemie und dem 5G-Mobilfunk gibt. Sorgen wegen einer Gesundheitsgefahr der Technik seien unbegründet und die Strahlenbelastung für Menschen durch strenge Vorgaben sehr gering.
Sicherheitsforscher vermuten hinter der rapiden Verbreitung der Verschwörungstheorien eine gezielte Kampagne. Marc Owen Jones von der Hamad bin Khalifa University in Katar hat Mitteilungen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter ausgewertet und wähnt dahinter ein Netzwerk ferngesteuerter Accounts, die von ihrem Vorgehen an russische Hackergruppen erinnerten.
Das US-Unternehmen Blackbird.AI vermutet ebenfalls eine gezielte Verbreitung von Falschinformationen rund um 5G. Die Firma machte jedoch keine Angaben, wer dahinterstehen könnte.
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