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Schule EdTech-Unternehmen wollen sich beim Corona-Nachhilfeprogramm einbringen

Die Politik will mit dem Corona-Aufholpaket Schüler unterstützen. Digitale Bildungsanbieter kritisieren das Paket als unausgearbeitet – und fordern eine Aussprache.
03.05.2021 - 13:01 Uhr Kommentieren
Die Schulschließungen in der Corona-Pandemie haben große Lerndefizite verursacht.
Schülerin

Die Schulschließungen in der Corona-Pandemie haben große Lerndefizite verursacht.

Düsseldorf Geschlossene Schulen, überforderte Eltern: Seit die Schulen in der Republik Mitte Dezember erneut weitestgehend schließen mussten, lernen die meisten Schüler wieder im Homeschooling. In der Coronazeit haben Schüler deutlich weniger Lernzeit als im normalen Schulalltag. 4,3 Stunden betrug diese im zweiten Lockdown.

Das sind in etwa drei Stunden weniger als während eines normalen Schulalltags. Die Folge: Die Zahl förderbedürftiger Kinder und Jugendlicher sei deshalb um 20 Prozent gestiegen, schätzt der Deutsche Lehrerverband.

Die Politik will dem mit einem zwei Milliarden Euro schwerem Programmpaket entgegenwirken. Je eine Milliarde Euro soll in die Aufstockung sozialer Programme und Nachhilfeangebote gesteckt werden. Nun hat sich die Initiative deutscher Bildungsanbieter in einem Brief an Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) gewandt.

Zu den Unterzeichnern gehören neben dem Bundesverband Digitale Bildung auch EdTech-Unternehmen (Educational Technology) wie Sofatutor und Lingoda. "Bei dem Corona-Aufholpaket sollten digitale Lernformen als eine wichtige Säule der Unterstützung eingeplant sein. Bislang fehlen konkrete Hinweise darauf, wie das Förderprogramm genau aussehen soll", kritisiert zum Beispiel Sofatutor-Gründer Stephan Bayer.

Die Initiative will sich deshalb nun in der Ausgestaltung einbringen. Davon würden sie finanziell profitieren. Die Digitalanbieter sprechen sich dafür aus, dass das Förderprogramm sowohl klassische Nachhilfeangebote in Präsenzform als auch digitale Lernhilfen beinhalten sollte.

„Digitale Angebote werden bereits von Schülern und Schülerinnen und Lehrkräften genutzt – gerade während der Krise – und stoßen nun auf breite Akzeptanz“, heißt es von der Initiative.

In der Pandemie haben sich viele Schüler und Lehrer auf den Plattformen angemeldet. Im zweiten Lockdown zählte allein das Berliner Start-up Sofatutor über zwei Millionen wöchentliche Nutzer.

Initiative will eine Aussprache

Die Initiative fordert nun einen virtuellen runden Tisch mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Kultusministerkonferenz. Dieser solle vor den Sommerferien, bestenfalls noch im Mai stattfinden.

Dass alle Schüler bis dahin komplett im Präsenzunterricht beschult werden, gilt als unwahrscheinlich. Erst ab einer stabilen Wocheninzidenz von 165 kehren sie im Wechselunterricht in die Schulen zurück. Das regelt die kürzlich beschlossene Bundesnotbremse. Aktuell findet an den meisten Schulen nur Unterricht für die Abschlussklassen statt.

Das Corona-Aufholpaket soll voraussichtlich an diesem Mittwoch das Bundeskabinett passieren. Ursprünglich war das Treffen bereits in der vergangenen Woche geplant gewesen. Unter anderem sieht das Hilfspaket eine Einmalzahlung für Kinder vor, deren Familien ein geringeres Einkommen aufweisen oder von Grundsicherung leben.

Am Wochenende nahm Bildungsministerin Karliczek die Bundesländer in die Pflicht: „Ich sehe die Länder in der Verantwortung, die vom Bund angebotene eine Milliarde Euro für das Nachhilfeprogramm substanziell aufzustocken“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Bildung ist Ländersache. Dieses Aktionsprogramm sollte eine nationale Kraftanstrengung sein.“

Mehr: Die Homeschooling-Bilanz ist vor allem für die Bildungspolitiker peinlich, kommentiert Handelsblatt-Redakteurin Barbara Gillmann.

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