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Konjunktur Deutsche Wirtschaft wächst Ende 2020 stärker als angenommen – BIP fällt im ersten Quartal 2021 wieder

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt stieg von Oktober bis Dezember um 0,3 Prozent zum Vorquartal. Im ersten Quartal 2021 wird die Wirtschaft laut DIW jedoch wieder schrumpfen.
24.02.2021 Update: 24.02.2021 - 08:37 Uhr Kommentieren
Die Sonne geht im Hafen hinter den Containerbrücken des HHLA Containerterminal Tollerort unter. Quelle: dpa
Hamburg

Die Sonne geht im Hafen hinter den Containerbrücken des HHLA Containerterminal Tollerort unter.

(Foto: dpa)

Berlin Deutschland ist etwas besser durch das Corona-Krisenjahr 2020 gekommen, als zunächst angenommen. Trotz des zweiten Lockdowns stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Zunächst hatten die Statistiker ein Plus von nur 0,1 Prozent errechnet. Im Gesamtjahr schrumpfte die deutsche Wirtschaft um 4,9 Prozent, statt wie bisher angenommen um 5,0 Prozent.

Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung gaben im vergangenen Jahr 139,6 Milliarden Euro Milliarden Euro mehr aus, als sie einnahmen. In einer ersten Berechnung war die Wiesbadener Behörde von einem Minus von 158,2 Milliarden Euro ausgegangen.

Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Haushaltsdefizit bei 4,2 Prozent. Das war das zweithöchste Minus seit der deutschen Vereinigung, nur übertroffen vom Rekorddefizit des Jahres 1995. Damals wurden die Schulden der Treuhand in den Staatshaushalt übernommen.

Ausgaben für milliardenschwere Hilfspakete zur Stützung der Wirtschaft in der Krise standen im vergangenen Jahr sinkende Einnahmen gegenüber. Das Steueraufkommen verringerte sich deutlich, auch weil die Mehrwertsteuer vom 1. Juli an für ein halbes Jahr gesenkt worden war, um den privaten Konsum anzukurbeln.

Probleme mit Brüssel wegen des Defizits drohen Deutschland nicht. Die Staaten der Europäischen Union hatten wegen der Coronakrise erstmals die Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts ausgesetzt, wonach das Haushaltsdefizit nicht über drei Prozent und die Gesamtverschuldung nicht über 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen darf.

Dem DIW-Institut zufolge wird die deutsche Wirtschaft nach dem Wachstum nun im laufenden ersten Quartal deutlich schrumpfen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte um etwa 1,5 Prozent fallen, sagten die Berliner Forscher am Mittwoch voraus. Die hohen Corona-Infektionszahlen und die daraus resultierenden Einschränkungen belasteten die wirtschaftliche Entwicklung, wenn auch nicht in dem Maße wie im Frühjahr 2020.

„Vor allem die Industrie kommt bislang robust durch den Winter“, sagt der Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claus Michelsen. Trotz vorübergehender Knappheiten bei wichtigen Vorleistungsgütern in der Autobranche dürfte die Industrie ihr Produktionsniveau des Schlussquartals 2020 in etwa halten.

Aber auch die Dienstleistungsbereiche kommen dem DIW zufolge besser durch den Lockdown als noch vor knapp einem Jahr. Die Unternehmen hätten sich in vielen Bereichen mittlerweile auf die Lage eingestellt, hieß es.

Experten rechnen mit neuem Schwung

Warenexporte und die Bauinvestitionen stützten die Entwicklung im vierten Quartal, die privaten Konsumausgaben sanken hingegen um 3,3 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2020. In der ersten Coronawelle im Frühjahr hatte die deutsche Wirtschaft einen historischen Einbruch verzeichnet, im Sommer folgte ein Comeback. Der zweite Lockdown dämpfte dann die Erholung.

Ökonomen und die Bundesregierung rechnen damit, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr wieder an Schwung gewinnt. Im ersten Quartal dürfte die Wirtschaftsleistung wegen des bis 7. März verlängerten Lockdowns allerdings schrumpfen.

Für das Gesamtjahr rechnete Berlin zuletzt mit einem Wirtschaftswachstum von 3 Prozent. Im Herbst war die Bundesregierung noch von einem Plus von 4,4 Prozent ausgegangen. Risiken sehen Ökonomen in einer möglichen dritten Coronawelle. „Man kann alle möglichen Pläne aufstellen. Aber wenn eine dritte Welle kommt, werden diese hinfällig sein“, sagte jüngst der Vorsitzende der „Wirtschaftsweisen“, Lars Feld.

Mehr: Lesen Sie hier, wie es der Wirtschaft der Eurozone gegenwärtig geht.

  • dpa
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