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Coronakrise Deutsche Post kassiert Prognose und verschiebt Hauptversammlung

Post-Chef Frank Appel hat bereits im März die ursprüngliche Prognose für 2020 unter Vorbehalt stellen müssen. Jetzt hat er Gewissheit.
07.04.2020 - 20:10 Uhr Kommentieren
Im Bereich der Briefzustellung gibt es momentan finanzielle Einbußen. Quelle: dpa
Paketzusteller der Deutschen Post

Im Bereich der Briefzustellung gibt es momentan finanzielle Einbußen.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Fünf Milliarden Euro Betriebsgewinn sollten es dieses Jahr bei der Deutschen Post werden – eine Prognose, hinter die Vorstandschef Frank Appel schon vor einem Monat ein dickes Fragezeichen gesetzt hat. Nun kassiert der Bonner Dax-Konzern sein Versprechen komplett. Die Coronakrise macht dem Gelben Riesen einen Strich durch die Rechnung.

Auch die Hauptversammlung, die für den 13. März geplant war, soll auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Die Aktionäre müssen daher auf die Auszahlung der Dividende von 1,25 Euro pro Anteilsschein warten. Notfalls müsse die Hauptversammlung sogar ohne Präsenz der Aktionäre durchgezogen werden, hieß es – also virtuell.

Dennoch wusste Appel am Dienstagabend in seiner Ad-hoc-Meldung auch eine gute Nachricht zu verbreiten: Alle fünf Sparten des Konzerns blieben im ersten Quartal operativ in den schwarzen Zahlen. Ohne die Rückstellung für den Streetscooter, dessen Aus das Quartalsergebnis mit 230 Millionen Euro belasten wird, verdiente die Post zwischen Januar und März 820 Millionen Euro. Ohne die Corona-Pandemie, berichtete Appel, wäre das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sogar noch um rund 200 Millionen Euro höher ausgefallen.

Zu den Unternehmensbereichen, die von der Krise profitieren, zählt laut Appel insbesondere das Paketgeschäft. Seit Ende März verzeichnet der Unternehmensbereich eine täglich steigende Zahl von Sendungen, deren Menge „deutlich über dem Vorjahr“ zu dieser Zeit liege.

Einbußen gibt es dagegen in der Briefzustellung, die unter dem Ausbleiben von Werbekunden leidet. Hier spricht die Post von „Volumen- und Umsatzrückgängen im zweistelligen Bereich“. Insgesamt erwarte man in der Brief- und Paketsparte einen Betriebsgewinn von 330 Millionen Euro im ersten Quartal, 40 Millionen weniger als zunächst erwartet.

Lagerlogistik unter Druck

Auch das weltweite Expressgeschäft wurde im ersten Quartal von der Pandemie belastet, sodass 90 Millionen Euro weniger zusammenkamen als geplant. Der Frachtbereich werde statt der erwarteten 100 Millionen nur 70 Millionen Euro Betriebsgewinn zum soeben abgelaufenen Quartal beitragen.

Erheblich unter Druck ist zudem die Lagerlogistik. Weil insbesondere in den Sektoren Fashion und Automotive kaum Bewegung herrsche, wird nun nur noch mit einem Ebit von 100 Millionen Euro gerechnet. 130 Millionen waren geplant.

Mittelfristig hält Appel aber weiterhin an seinen Ertragszielen fest. Mindestens 5,3 Milliarden Euro Ebit sollen es 2022 wieder werden. Ebenso will der Vorstandschef an den Investitions- und Cashflow-Prognosen für 2020 bis 2022 nichts ändern – mit einer Hintertür: Sie stünden „unter dem Vorbehalt eines noch zu quantifizierenden Covid-19-bedingten Effekts auf den Free Cashflow im laufenden Jahr“, schränkte Appel ein.

Mehr: Post-Chef Appel pokert hoch, aber mit einem guten Blatt.

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