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Logistik-Boom Die Post will nach Gewinnsprung im Sommerquartal die Prognose anheben

Die Deutsche Post hat das Ergebnis des gesamten Vorjahres schon in den ersten neun Monaten übertroffen. Auch der mittelfristige Ausblick soll angehoben werden.
07.10.2021 Update: 07.10.2021 - 16:32 Uhr Kommentieren
Die Post profitiert vor allem vom Boom des Online-Handels. Quelle: Reuters
Starke Entwicklung bei DHL

Die Post profitiert vor allem vom Boom des Online-Handels.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Nach einem stürmischen dritten Quartal stellt die Deutsche Post eine weitere Erhöhung der eigenen Ertragsprognose in Aussicht. Sowohl für den Betriebsgewinn (Ebit) wie auch für den freien Cashflow werde man am 4. November neue Zielmarken vorlegen, kündigte Konzernchef Frank Appel am Donnerstagnachmittag an. Auch der mittelfristige Ausblick für 2023 soll nach oben angepasst werden.

Fast genau vor drei Monaten hatte der Bonner Dax-Konzern seine Gewinnprognose für das laufende Jahr bereits einmal nach oben geschraubt, nachdem sich der operative Gewinn im zweiten Quartal fast verdoppelt hatte. Im Geschäftsjahr 2021 werde das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) die Marke von sieben Milliarden Euro übertreffen, hieß es Anfang Juli. Einen Anhaltspunkt, wie stark dieses Ziel im November nach oben korrigiert wird, gab Appel am Donnerstag nicht.

Anlass für den abermals gestiegenen Optimismus geben die vorläufigen Zahlen für das soeben abgelaufene dritte Quartal. Denn sie liegen über den bisherigen Erwartungen. So habe der Konzern-Betriebsgewinn die Marke von rund 1,77 Milliarden Euro im Herbstquartal 2021 erreicht – nach 1,38 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.

Das Konzern-Ebit addiert sich nach neun Monaten damit auf rund 5,76 Milliarden Euro. Darin enthalten ist ein Einmaleffekt von minus 179 Millionen Euro für den zweiten Corona-Sonderbonus an die Belegschaft, der im vierten Quartal ausgezahlt wird. Vor einem Jahr hatte Deutsche Post DHL 163 Millionen Euro zusätzlich an die Belegschaft ausgeschüttet.

„In den ersten neun Monaten dieses Jahres konnten wir bereits das Gesamtjahresergebnis aus dem Vorjahr übertreffen“, verdeutlichte Vorstandschef Appel den Erfolg. Der Welthandel habe sich gegenüber dem Vorjahr deutlich beschleunigt, gleichzeitig seien die Sendungsmengen im E-Commerce unverändert hoch.

Streetscooter-Produktion soll verkauft werden

Man bereite sich nun intensiv auf mögliche Rekordmengen im Weihnachtsgeschäft vor. Im dritten Quartal habe der Konzern bewusst Kapazitäten aufgebaut, um den Kunden eine hohe Servicequalität bieten zu können.

Die enormen Ergebnissteigerungen brachte im dritten Quartal vor allem das Business-to-Business-Geschäft (B2B). Während die Sparte „Post & Paket Deutschland“ mit einem Betriebsergebnis von 300 Millionen Euro sogar 20 Millionen unter Vorjahr lag, verdoppelte sich das Ebit der Frachtsparte auf 370 Millionen Euro. Auch im Lagereigeschäft („Supply Chain“) ging das Ergebnis von 112 auf 140 Millionen Euro nach oben.

Mit 217 Millionen Euro war der Ergebnissprung in der „DHL Express“-Sparte am größten. Das zeitkritische Übernachtgeschäft wird üblicherweise von Geschäftskunden genutzt und brachte im dritten Quartal ein Rekord-Ebit von 970 Millionen Euro.

Dass die Deutsche Post auch den mittelfristigen Ausblick anheben will, dürfte noch einen anderen Grund haben. Ab Anfang 2022 sollen Standardbriefe um fünf, Postkarten sogar um zehn Cent teurer werden. Die Bundesnetzagentur als zuständige Regulierungsbehörde hatte dazu in den vergangenen Tagen ihre Zustimmung signalisiert.

Auch für die verlustreiche Produktion des Elektro-Lieferwagens Streetscooter zeichnet sich eine Lösung ab. Die Luxemburger Odin Automotive um den Ex-BMW-Manager Stefan Krause habe den Erwerb beantragt, teilte das Bundeskartellamt mit. Die Produktion in Aachen und Düren hinterließ bei der Post jährlich einen Verlust von rund 200 Millionen Euro.

Die Post-Aktie legte nach Bekanntgabe der Zahlen um 1,2 Prozent auf 54 Euro zu. Am Morgen noch hatte JP Morgan das Kursziel auf 73,44 Euro gesenkt, die Papiere aber weiter mit dem Hinweis „overweight“ empfohlen. Die Aktie des Logistikkonzerns bleibe im Sektorumfeld die chancenreichste, schrieb Analyst Samuel Bland.

Mehr: Deutsche Post will Briefporto ab 2022 erhöhen

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