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Onlinehandel Hoffnung auf Bieterkampf treibt den Aktienkurs von Zooplus

Nachdem ein zweiter möglicher Bieter für den Tierbedarfshändler aufgetaucht ist, steigt der Kurs der Aktie. Doch der Ausgang der Gespräche ist offen.
02.09.2021 - 17:42 Uhr Kommentieren
Der Tierbedarfshändler Zooplus ist bei Investoren so begehrt, dass sich jetzt ein Bieterkampf um das Unternehmen abzeichnet. Quelle: dpa
Hundefutter

Der Tierbedarfshändler Zooplus ist bei Investoren so begehrt, dass sich jetzt ein Bieterkampf um das Unternehmen abzeichnet.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Um den Onlinehändler Zooplus zeichnet sich ein Bieterkampf ab. Wie das Unternehmen bestätigte, befindet es sich in Gesprächen mit dem Finanzinvestor EQT über ein mögliches freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für die Aktionäre des Tierbedarfshändlers. Der Ausgang der Gespräche sei aber zurzeit noch offen, teilte Zooplus mit.

Mitte August hatte bereits der Finanzinvestor Hellman & Friedman angekündigt, dass er Zooplus übernehmen und das Unternehmen anschließend von der Börse nehmen möchte. Er hatte den Aktionären 390 Euro pro Aktie geboten. Das Management von Zooplus hatte dieser Offerte bereits zugestimmt.

Nachdem an diesem Donnerstag die ersten Berichte über ein mögliches Gegenangebot von EQT bekannt wurden, sprang der Aktienkurs von Zooplus von 397 auf 415 Euro. Nach der offiziellen Bestätigung durch das Unternehmen erreichte er zeitweise sogar ein Allzeithoch von 427 Euro.

Die Anleger spekulieren jetzt, dass sich die Bieter gegenseitig hochtreiben. Hellmann & Friedman hatte mit seinem Angebot vom 13. August schon ein Premium von fast 40 Prozent auf den Xetra-Schluss des Vortags geboten. Damit hatte der Investor Zooplus insgesamt mit rund 2,8 Milliarden Euro bewertet.

Mit der von Hellman & Friedman eingesetzten Zwischengesellschaft Zorro Bidco hat Zooplus bereits eine Investorenvereinbarung geschlossen, um eine strategische Partnerschaft einzugehen. Die Mindestannahmequote für das Gebot soll bei 50 Prozent plus einer Aktie liegen.

Management von Zooplus hatte sich schon festgelegt

Das Management von Zooplus hatte sich sehr positiv zu einer möglichen Übernahme durch Hellman & Friedman geäußert. „Mit Hellman & Friedman als Partner gewinnen wir zusätzliche Sektorexpertise, aktive Unterstützung, finanziellen Spielraum und eine langfristige Sichtweise, um diese Marktopportunität besser und effektiver für uns zu nutzen“, hatte Zooplus-Chef Cornelius Patt erklärt.

Deshalb gehen Anleger jetzt offenbar davon aus, dass EQT ein deutlich höheres Angebot vorlegen müsste, um das Management des SDax-Unternehmens in einem Bieterkampf auf seine Seite zu ziehen. Zooplus teilte dazu nur mit, es sei derzeit noch nicht abzusehen, ob die Gespräche mit EQT überhaupt zu einem öffentlichen Übernahmeangebot führen. Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft würden weiterhin im besten Interesse der Gesellschaft und ihrer Aktionäre handeln.

EQT hat bereits in mehrere deutsche Unternehmen investiert, darunter den Prothesenhersteller Ottobock. Mit dem Berliner Unternehmen kfzteile.24 hat EQT auch schon einen deutschen Onlinehändler in seinem Portfolio.

Zooplus ist mit einem Umsatz von 1,8 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr der umsatzstärkste Onlinehändler für Tierbedarf in Europa. Nach eigenen Angaben erreicht er damit einen Anteil von rund sieben Prozent am europäischen Markt für Heimtierbedarf, dessen Volumen sich insgesamt auf etwa 28 bis 29 Milliarden Euro netto belaufe.

Aktienkurs stieg lange verhalten

Im vergangenen Jahr hat Zooplus mit einem Umsatzplus von 18 Prozent jedoch im Vergleich eher enttäuscht. Viele andere Onlinehändler hatten deutlich stärker vom Onlineboom in der Corona-Pandemie profitiert. Zudem haben sich viele Menschen im vergangenen Jahr Haustiere neu angeschafft, was zu einer höheren Nachfrage nach Tierbedarf geführt hatte. Allein im Jahr 2020 wurden 20 Prozent mehr Hunde gekauft als im Jahr zuvor.

Der deutsche Marktführer Fressnapf hat diesen Boom deutlich besser genutzt. So wuchs Fressnapf im Onlinegeschäft im vergangenen Jahr um 40 Prozent. Der Händler macht den größten Teil seines Umsatzes von 2,65 Milliarden Euro jedoch in seinen Filialen. Im Netz macht er bisher nur einen Umsatz von rund 160 Millionen Euro.

Das Unternehmen wurde 1999 gegründet und wurde 2008 im Entry Standard der Frankfurter Börse erstmals gelistet. Der Aktienkurs entwickelte sich im Vergleich zu vielen anderen Onlinehändlern lange eher verhalten. Zu Beginn der Corona-Pandemie im Februar 2020 lag er noch unter 100 Euro.

Erst danach nahm der Aktienkurs Fahrt auf, weil offenbar viele Anleger erwarteten, dass Zooplus einer der Profiteure der Pandemie sein könnte. Einen richtigen Sprung machte der Kurs dann aber erst nach dem ersten Übernahmeangebot durch Hellman & Friedman.

Mehr: Finanzinvestor will Zooplus für 2,8 Milliarden Euro kaufen – und von der Börse nehmen

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