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Piraten vor Somalia „Diese Zustände sind unhaltbar“

Mit einem alarmierenden Aufruf warnt die Internationale Handelskammer vor der Piraterie am Horn von Afrika - und fordert die Politik zum energischen Handeln auf. Die Schäden für deutsche Reeder sind jetzt schon riesig.
26.05.2011 - 10:51 Uhr Kommentieren
Maskierte Piraten haben den Kapitän eines Fischer-Bootes als Geisel genommen. Quelle: Reuters

Maskierte Piraten haben den Kapitän eines Fischer-Bootes als Geisel genommen.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Die Internationale Handelskammer (ICC) ruft die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, ihre Anstrengungen gegen die Piraterie vor der Küste Somalias zu verdoppeln. Andernfalls drohe eine dramatische Eskalation, wie es in einer Erklärung heißt, die heute auf dem International Transport Forum (ITF)  in Leipzig vorgelegt wurde. Derzeit sind laut der europäischen Anti-Piraterie-Operation EUNAVFOR 23 Schiffe und 518 Seeleute in der Gewalt von Piraten  - und laut dem IMB sind bereits sieben Menschen ums Leben gekommen. Und auch wenn bereits Kriegsschiffe am Horn von Afrika gegen die Piraten im Einsatz sind, gibt es laut der ICC bislang keine Anzeichen dafür, dass das Piraterie-Problem unter Kontrolle gebracht wird.

Dem Aufruf der Internationalen Handelskammer haben sich die große Teile der weltweiten Logistik- und Schifffahrtsbranche angeschlossen - darunter auch Großkonzerne wie die Containerreedereien Maersk und Hapag-Lloyd. “Die Piraten beeinträchtigen bereits jetzt spürbar die Schifffahrtsrouten”, sagt Johannes Fritzen, Chairman (Präsident) der Transport- und Logistikkommission der Internationalen Handelskammer (ICC) im Gespräch mit Handelsblatt Online. Die durch die Piraten verursachten Kosten für die Transportbranche werden fürs vergangene Jahr von Experten auf sieben bis 12 Milliarden Dollar geschätzt. “Diese Zustände sind unhaltbar”, so Fritzen. “Deutschland sollte dabei helfen, das äußerst dringliche Problem der Piraterie in den internationalen Gremien ganz oben auf die Tagesordnung zu setzen”, sagt Fritzen.
Und das nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Manche der gekaperten Schiffe wie etwa die “Iceberg 1” befinden sich schon seit mehr als einem Jahr in der Gewalt der Piraten. Der Verband der deutschen Reeder betont deswegen auch die menschlichen Folgen der Piraterie - erst recht für Deutschland. “Unter den Schifffahrtsnationen ist Deutschland am meisten betroffen. In den letzten drei Jahren waren die Mannschaften von 14 Schiffen zum Teil viele Monate in Geiselhaft. Zur Zeit wird die Crew der „Susan K.“ aus Leer noch festgehalten”, sagt Hauptgeschäftsführer Ralf Nagel zu Handelsblatt Online. Und das unter immer schlechter werdenden Bedingungen, wie Pottengal Mukundan, Direktor des International Maritime Bureau (IMB) der Internationalen Handelskammer (ICC), im Gespräch mit Handelsblatt Online betont: “Es gibt massive Misshandlungen von Seeleuten.” Die Geiselnehmer würden immer brutaler.

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