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Corona-Impfstoff Curevac kämpft gegen die Krise: Ex-Sanofi-Manager rückt in den Vorstand

Nach der Enttäuschung beim Corona-Impfstoff versucht Curevac, den Vorstand weiter zu professionalisieren. Ein Mitgründer macht Platz für einen pharmaerfahrenen Manager.
30.06.2021 Update: 30.06.2021 - 17:21 Uhr Kommentieren
Den Curevac-Vorstand verlässt Mitgründer und Produktionsvorstand Florian von der Mülbe. Quelle: AFP
Curevac

Den Curevac-Vorstand verlässt Mitgründer und Produktionsvorstand Florian von der Mülbe.

(Foto: AFP)

Tübingen Das Tübinger Biotechunternehmens Curevac holt mit dem früheren Sanofi-Manager Malte Greune einen weiteren ehemaligen Pharmamanager in den Vorstand. Greune übernimmt zum 1. Juli die Position des Chief Operating Officers bei Curevac und löst in dieser Funktion den Mitgründer Florian von der Mülbe ab.

Greune war fast zehn Jahre lang in verschiedenen Führungspositionen bei Sanofi in Deutschland tätig. Von der Mülbe soll sich künftig allein auf die beschleunigte Entwicklung des sogenannten RNA-Printers konzentrieren. Das ist eine Anlage für die mobile Produktion von RNA-Impfstoffen und -Medikamenten, an der Curevac schon seit einigen Jahren in Kooperation mit der Tesla-Tochter Grohmann arbeitet.

Für Curevac ist es die dritte Neubesetzung im Vorstand innerhalb weniger Monate. Zugleich signalisiert das Revirement den endgültigen Rückzug der Gründerriege aus den obersten Führungsgremien des Unternehmens. Bereits in der vergangenen Woche, einen Tag vor der Hauptversammlung, hatte Curevac überraschend bekanntgegeben, dass der Mitgründer und frühere Firmenchef Ingmar Hoerr seine Kandidatur für den Aufsichtsrat aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hat.

Das auf mRNA-Technologie spezialisierte Curevac wurde lange als einer der ganz großen Hoffnungsträger bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Covid-19 gehandelt. Doch es liegt inzwischen gegenüber den Hauptkonkurrenten weit zurück.

Zudem lieferte der Impfstoffkandidat des Unternehmens in der entscheidenden klinischen Studie enttäuschende Zwischenresultate. Das Curevac-Vakzin reduzierte das Infektionsrisiko um 47 Prozent – nur halb so gut wie die Vakzine der Konkurrenz von Moderna und Biontech. An der Börse führte das zu einem deutlichen Kurseinbruch für die Curevac-Aktie.

Die endgültigen Resultate will das Biotech-Unternehmen in den nächsten Wochen vorlegen. Sollten sie nicht besser ausfallen, ist die Zulassung gefährdet. Auch in der Produktion kämpfte Curevac in den letzten Monaten mit Problemen, insbesondere in der Rohstoffbeschaffung.

Know-how aus der Pharmabranche soll Curevac helfen

Die enttäuschende Performance im Impfstoffrennen wird von externen Branchenkennern auf potenzielle Schwächen in der Technologie, strategische Fehlentscheidungen und auf Defizite in der Führung zurückgeführt. Mit den Neubesetzungen im Vorstand zielt das Unternehmen nun darauf, das Management stärker zu professionalisieren und mehr Know-how aus der Pharmabranche zu etablieren.

Die Börse reagierte am Mittwoch positiv auf die Neubesetzung im Curevac-Vorstand. An der Nasdaq legte die Aktie zeitweise um mehr als zehn Prozent zu. Rund die Hälfte der Kursverluste im Gefolge der schwachen Studiendaten hat sie damit inzwischen wieder wettgemacht.

Mit Greune zieht ein Pharmamanager in den Curevac-Vorstand ein, der vor allem Erfahrung in der Produktion mitbringt. Er leitete bei Sanofi unter anderem verschiedene Produktionsstätten im Bereich der Insulin-Produktion und war zuvor verantwortlich für die Produktion bei der Tiermedizinsparte des US-Konzerns Merck & Co.

Bei Curevac sind sie zuversichtlich, dass Greunes Erfahrung sie darin unterstütze, „die Entwicklung unseres Unternehmens von einem wissenschaftsfokussierten zu einem kommerziellen Biopharmaunternehmen zu beschleunigen“, sagte Firmenchef Franz-Werner Haas.

Bereits im Dezember holte Curevac den früheren Glaxo-Smithkline-Manager Antony Blanc als neuen Chief Business Officer nach Tübingen. Er hat die Aufgabe, das Partnerschaftsnetzwerk auszubauen, den Wert der Entwicklungsprogramme des Unternehmens zu steigern und eine Vertriebsorganisation aufzubauen. Zum 1. August wird außerdem Klaus Edvardsen als „Chief Development Officer“ neu in den Vorstand einziehen. Er war bisher bei Merck für die Entwicklung von Krebsmedikamenten zuständig.

Mit Agenturmaterial

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