Covid-Impfstoffe Booster-Impfung stellt die Schutzwirkung wieder her – Biontech legt vielversprechende Daten vor

In die Studie von Biontech und Pfizer waren 10.000 zuvor bereits zweimal geimpfte Personen einbezogen.
Frankfurt Eine dritte Impfung mit dem Covid-Impfstoff von Biontech und Pfizer kann die ursprüngliche hohe Schutzwirkung des Vakzins wieder voll herstellen. Entsprechend positive Daten aus einer größeren klinischen Studie haben Biontech und Pfizer am Donnerstag veröffentlicht. Die Auffrischungsimpfung zeigte den Daten zufolge in einem von der Delta-Variante geprägten Umfeld eine Wirksamkeit von 95,6 Prozent – bei einem Nebenwirkungsprofil wie in den bisherigen klinischen Studien.
Pfizer-Chef Albert Bourla und Biontech-Chef und Mitgründer Ugur Sahin werten die Resultate als weiteren Beleg für den Nutzen von Auffrischungsimpfungen. Vor dem Hintergrund einer wachsenden Zahl von sogenannten Impfdurchbrüchen hat sich der Trend zu solchen Booster-Impfungen in den vergangenen Monaten bereits stetig verstärkt. Diverse Analysen aus der Praxis deuten darauf hin, dass die Schutzwirkung der mRNA-Vakzine nach sechs Monaten zusehends nachlässt.
Sowohl in den USA als auch in Europa wurden daher die bestehenden Zulassungen für das Biontech-Vakzin wie auch für den vergleichbaren Impfstoff von Moderna in den vergangenen Wochen bereits um die Möglichkeit einer zusätzlichen Auffrischungsimpfung erweitert. In einer ganzen Reihe von Ländern werden entsprechende Impfungen bei besonders gefährdeten Personengruppen schon seit einigen Wochen verabreicht.
In die Studie von Biontech und Pfizer waren 10.000 zuvor bereits zweimal geimpfte Personen einbezogen. Rund die Hälfte von ihnen erhielt eine dritte Impfung mit der Standarddosis von 30 Mikrogramm mRNA-Impfstoff. In der Beobachtungszeit von zweieinhalb Monaten ab einer Woche nach der Impfung traten nach Angaben von Biontech nur fünf Infektionsfälle in der Gruppe der zusätzlich Geimpften auf – gegenüber 109 in der Gruppe, die keine Booster-Impfung erhalten hatte. Die dritte Impfung erfolgte dabei im Schnitt rund elf Monate nach Verabreichung der zweiten Dosis.
Wirksamkeit offenbar unabhängig von Alter und Geschlecht
Die beobachtete relative Wirksamkeit des Impfstoffs von 95,6 Prozent spiegele das verringerte Auftreten von Covid-19 in der Booster-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe bei Personen ohne Anzeichen einer vorherigen Sars-CoV-2-Infektion wider, heißt es in der Mitteilung von Biontech.
Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer betrug 53 Jahre, wobei 55,5 Prozent der Teilnehmer zwischen 16 und 55 Jahre und 23,3 Prozent der Teilnehmer 65 Jahre und älter waren. Mehrere Untergruppenanalysen zeigten, dass die Wirksamkeit unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Begleiterkrankungen war.
„Diese wichtigen Daten erweitern den bestehenden Kenntnissstand und zeigen, dass Auffrischungsimpfungen dabei helfen können, große Teile der Bevölkerung vor diesem Virus und seinen Varianten zu schützen“, erklärte Sahin zu den Testresultaten. Die beiden Unternehmen wollen die Daten in den nächsten Monaten in einer Fachzeitschrift publizieren und umgehend bei den Zulassungsbehörden einreichen, um die bestehenden Zulassungen zu untermauern.
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